Mettmann Zu wenig Sozialwohnungen in Mettmann

Mettmann · In Mettmann werden vor allem kleinere 2 bis 3-Zimmer-Wohnungen bis 65 Quadratmeter und 4 bis 5 Zimmer Wohnungen bis 110 Quadratmeter gesucht. Kleinere Wohnungen werden kaum nachgefragt. Ein Blick in die Statistik.

Noch vor wenigen Wochen hat Bürgermeister Thomas Dinkelmann seinem Ärger Luft gemacht. In den vergangenen Jahren habe die Stadt nicht dafür gesorgt, dass ausreichend Grundstücke vor allem für den sozialen Wohnungsbau vorhanden sind. Statt dessen seien städtische Grundstücke einfach nur verkauft und zu Geld gemacht worden. Von den Erlösen seien aber keine neuen Flächen erworben worden. Das Thema interessiert aber nicht nur den Bürgermeister. Die SPD hatte im April von der Stadt wissen wollen, wie viel öffentlich geförderter und damit preisgünstiger Wohnraum in Mettmann überhaupt noch vorhanden ist.

Die Verwaltung hat die Zahlen nun parat und wird sie kommende Woche in der Sitzung des Sozialausschusses vorstellen. Mit Stand von März dieses Jahres gibt es in Mettmann 942 Immobilieneinheiten im Sozialen Wohnungsbau. Darunter sind 526 Mietwohnungen, die restlichen befinden sich im Eigentum. Insgesamt 179 Haushalte (372 Personen) suchen nach einer Wohnung. Wohnungen mit einem hohen öffentlichen Förderanteil sind in Mettmann an der Eidamshauser Straße, Düsselring, Berliner Straße sowie in der Champagne, der Haydnstr., Am Laubacher Feld, Klutenscheuer, am Quantenberg, Im Siepen und der Teichstraße zu finden.

Die spannende Frage dabei: In welchen Fällen läuft die Förderung aus und vor allem wann? Die Stadt hat nachgerechnet und ist allein auf 89 Wohneinheiten gekommen, bei denen die öffentliche Förderung bereits in diesem Jahr ausläuft. Bis in das Jahr 2043 gerechnet sind es sogar 188 Wohnungen. So lange der Wohnraum öffentlich gefördert ist, sind die Kaltmieten begrenzt. Ist das nicht mehr der Fall, können die Mieten spürbar steigen.

Was tun? Wie groß der Bedarf an sozialen Wohnungen ist, kann die Stadt nicht einschätzen. Grund: Die Verwaltung hat keine Informationen über das Einkommen oder die Höhe der Renten der Bürger in der Kreisstadt. Mit diesen Daten könnte man abschätzen, wer für eine Sozialwohnung in Frage kommt. Allerdings weiß die Stadt, wie viele Bürger pro Jahr einen Antrag auf einen Wohneberechtigungsschein stellen. Das sind etwa 200 Mettmanner. In Mettmann werden vor allem kleinere 2 bis 3-Zimmer-Wohnungen bis 65 Quadratmeter und 4 bis 5 Zimmer Wohnungen bis 110 Quadratmeter gesucht. Kleinere Wohnungen unter 50 Quadratmeter werden kaum nachgefragt. Hinzu kommt das Problem, anerkannte Flüchtlinge in Wohnungen unterzubringen. In den Unterkünften der Stadt leben 107 Personen, die grundsätzlich eine Wohnung auf dem freien Wohnungsmarkt beziehen könnten. Weil sich aber keine passenden Objekte finden, müssen diese Menschen weiter in den Unterkünften leben. Derzeit sind zwar zwei Bauprojekte in der Planung. Doch an der Tendenz, dass es viel zu wenige Sozialwohnungen gibt, ändert das nichts. Eine mögliche Lösung wäre, dass die Stadt verbilligt oder sogar kostenfrei Grundstücke an Bauträger abgibt mit der Pflicht, dort Sozialwohnungen zu bauen.

(RP)
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