Mettmann Zu Fuß in den Kindergarten

Düsseldorf · Auf dem Weg in den städtischen Kindergarten Obschwarzbach müssen Eltern und Kinder einen Parcours bewältigen mit Balancierbalken und Laufdosen. Die Kinder trainieren für sicheres Verhalten im Straßenverkehr.

Kinder brauchen mehr Bewegung. Das zeigten die Ergebnisse der Schuleingangsuntersuchungen im Kreis Mettmann. Um diesem Auftrag nachzukommen, schlossen sich die Kreispolizeibehörde Mettmann und Kreisgehundheitsamt bei der Maßnahme "Lott Jonn — Kindergarten in Bewegung" zusammen, um mehr Bewegung in den Kindergartenalltag zu bringen und Eltern für das Problem zu sensibilisieren.

Gestern sollten die 45 Kinder des städtischen Mettmanner Kindergartens Obschwarzbach nicht mit dem Auto direkt vor die Tür der Einrichtung gefahren werden, wie es die Regel ist. Erzieherinnen des Kindergartens und die Mitarbeiterinnen von Lott Jonn verschafften Kindern und Eltern einen "bewegten Einstieg": Um in den Kindergarten zu gelangen, mussten sie einen Bewegungsparcours mit Balancierbalken, Laufdosen oder Therapiekreiseln durchqueren. Sie sollten so Verkehrssicherheit spielerisch erlernen. Heide Förster, Koordinatorin von Lott Jonn: "Ziel ist es, den Kindern vielfältige Bewegungs- und Sinneserfahrungen zu ermöglichen, die ihnen im Straßenverkehr und im Alltag Sicherheit geben."

Bewegungsraum im Kindergarten

"An der Bewegung der Kinder sind wir sehr interessiert", sagte Angelika Schwarz, Leiterein des Kindergartens. "Wir veranstalten regelmäßige Bewegungswochen und haben einen Bewegungsraum."

Als öffentliche Maßnahme des Projekts richtete der Kindergarten jetzt eine "Bewegungshaltestelle" ein. Zusammen mit Dirk Rolland, Vater eines Kindergartenkindes, wurden die Holzschilder entworfen, gebaut und mit den Kindern bemalt. Rund 150 Meter zur rechten und linken Seite wurde je ein Haltestellenschild angebracht, von dem die drei- bis sechsjährigen im Idealfall zum Kindergarten laufen sollen. "Man kann keinen zwingen, sondern nur sensibilisieren", sagte Polizeioberrat Thomas Decken. Die Eltern sind die eigentliche Zielgruppe: "Im Vergleich zu uns oder den Erzieherinnen haben sie den prägendsten Kontakt zu den Kindern und müssen Vorbild sein."

Zu früher Stunde war der Großteil der Eltern, die vorher über die Initiative informiert wurden, kooperativ und nahmen sich Zeit: "Ich finde es toll, wie viele Eltern sich schon vor 8 Uhr auf den Weg gemacht haben", sagte Landrat Thomas Hendele. In Zukunft wird die Haltestelle in Verbindung mit dem Bewegungsparcours wöchentlich installiert, um sicheres Verhalten im Straßenverkehr zu trainieren.

(RP)
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