Wülfrath Ziel: Deutscher Judo-Meister

Wülfrath · Astemir Juanov (15) trainiert seit fünf Jahren beim Turnerbund Wülfrath. Der Schüler liebt die körperliche Anstrengung und bewundert Olympiasieger Ole Bischof.

 Astemir Juanov (r.) ist begeisterter Judo-Kämpfer. Auch sein jüngerer Bruder Inal ist ein erfolgreicher Judoka. Nach einer Verletzung freut er sich auf die Rückkehr auf die Matte.

Astemir Juanov (r.) ist begeisterter Judo-Kämpfer. Auch sein jüngerer Bruder Inal ist ein erfolgreicher Judoka. Nach einer Verletzung freut er sich auf die Rückkehr auf die Matte.

Foto: TBW

Mit einem geschickten Körperwurf befördert Astemir Juanov seinen Gegner auf die Matte. Die Kampfrichter sprechen ihm den entscheidenden Punkt zu, das Duell ist beendet. Der 15-Jährige verbeugt sich vor seinem Kontrahenten und verlässt das Wettkampfquadrat. Seine Kräfte mit anderen zu messen und seine Fähigkeiten zu beweisen, reizt den Judoka des TB Wülfrath. Er sucht die Herausforderung im direkten Vergleich mit einem Gegenüber.

"Früher war ich sehr aggressiv. Auf der Matte kann ich meine Wut beherrscht herauslassen und mich körperlich verausgaben", sagt Astemir Juanov. Er stand vor fünf Jahren zum ersten Mal auf der Matte und führt damit eine Familientradition fort.

"Mein Vater war Ringer und in der Verwandtschaft machen ganz viele Kampfsport. In Russland ist Judo sehr beliebt." Vor acht Jahren kam der Schüler mit seinen Eltern nach Deutschland und hat hier eine neue Heimat gefunden. "Besonders im Verein habe ich viele Freunde. In der Gemeinschaft fühle ich mich aufgehoben."

Eltern sind stolz

In das Land seiner Eltern zurückzukehren, kann sich Astemir Juanov nicht vorstellen. "Höchstens, um meine Verwandten zu besuchen." Sein Ziel ist es, sich irgendwann einen deutschen Meistertitel zu erkämpfen und mit dem Adler auf der Brust auch international Erfolge zu feiern.

Siege sind für den Nachwuchskämpfer mehr als Selbstbestätigung. "Mir ist es wichtig, meine Eltern glücklich zu machen. Sie unterstützen mich und sind sehr stolz, wenn ich erfolgreich bin", erzählt Astemir Juanov. Häufig können sie ihn nicht zu seinen Wettkämpfen begleiten.

Sie besitzen kein Auto, ihr Sohn ist daher immer auf eine Mitfahrgelegenheit angewiesen. "Meistens nehmen Uwe und Nicole Püchel mich mit. Durch sie habe ich die Möglichkeit, auch mal auswärts Erfahrungen zu sammeln und mich den Landestrainern zu zeigen."

Astemir Juanov arbeitet hart daran, seine Technik sowie Kraft und Ausdauer zu verbessern. Im Training übt er konzentriert an seinen Schwächen, in seiner Freizeit absolviert er Lauf- und Krafteinheiten und fährt auch in den Ferien zum Landesleistungsstützpunkt nach Duisburg. "Der Sport ist mein ein und alles. Ohne die körperliche Anstrengung könnte ich nicht leben."

Sein Vorbild ist der Olympiasieger Ole Bischof. "Er gibt nicht auf und kämpft bis zum Schluss", berichtet Astemir Juanov bewundernd. Beim Training und im Wettkampf konnte der Wülfrather den erfolgreichen Judoka bereits beobachten — für ihn eine beeindruckende Begegnung. "Er zeigt einfach ein tolles Judo." Seinem Stil möchte der 15-Jährige nacheifern.

Fußfeger ist seine Spezialität

Eine erfolgreiche Spezialtechnik hat er bereits. "Den Fußfeger kann ich besonders gut. Dabei fege ich das Bein des Gegners mit meinem gewissermaßen weg. Das habe ich mit meinem Trainer lange geübt und habe damit schon häufiger gewonnen." Im Duell versucht Astemir Juanov den Überraschungsmoment zu nutzen, um seinen Gegner auf die Matte zu befördern.

(domi)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort