Mettmann Zertifikat für Diabetes-Früherkennung

Mettmann · Das Evangelische Krankenhaus Mettmann arbeitet stationsübergreifend und schult extra Personal.

Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) hat das Evangelische Krankenhaus Mettmann für seine abteilungsübergreifende Diabetes-Früherkennungsarbeit ausgezeichnet. Das neue Zertifikat "Klinik für Diabetespatienten geeignet (DDG)" hat das Ziel, die Qualität der Behandlung für Menschen mit der Nebendiagnose Diabetes zu verbessern und damit ein Defizit in der stationären Behandlung zu beheben.

Drei der zu erfüllenden Kriterien sind besonders wichtig: Es muss ein diabetologisch versierter Arzt zur Verfügung stehen, Pflegekräfte müssen diabetologisch geschult sein und es muss gewährleistet sein, dass die Blutzuckerwerte bei jedem Patienten geprüft werden. Dr. Christian Berg, Chefarzt der Inneren Medizin im EVK Mettmann, erklärt: "Wir haben an unserer Klinik ein routinemäßiges Screening auf erhöhte Glukosewerte. Bei jedem neu aufgenommenen Patienten wird sofort Blut abgenommen und die Blutzuckerwerte und der Langzeitzuckerwert werden bestimmt." Hinzu kommt, dass das EVK Mettmann knapp 50 Pflegekräfte im Umgang mit Diabetespatienten geschult hat, so dass nun stationsübergreifend das Thema Diabetes als Nebendiagnose präsent ist. Damit werden nicht nur die Diabetes-Patienten klar identifiziert, sondern auch die, deren Diabetes bislang unentdeckt geblieben ist. DDG-Präsident Professor Dr. med. Baptist Gallwitz, der das EVK Mettmann zur Zertifikatsübergabe besuchte, bilanziert: "Das Evangelische Krankenhaus Mettmann hat eine fächerübergreifende Diabetes-Kompetenz.

Die standardisierten Abläufe sind vorbildlich. Das ist eine Klinik, die die Nebendiagnose Diabetes ihrer Patienten ernst nimmt und bestmöglich berücksichtigt." Davon profitieren vor allem die Patienten. Denn ein gut eingestellter Diabetes trage dazu bei, die Komplikationen wie Nierenversagen, Lungenentzündung und Wundheilungsstörungen zu verhindern.

Jährlich werden etwa zwei Millionen Diabetes-Patienten in einer Klinik behandelt. Sie wollen sicher sein, dass ihre Grunderkrankung kompetent berücksichtigt wird, auch wenn sie sich etwa wegen eines Eingriffs an Hüfte oder Herz in ein Krankenhaus begeben, die über keine diabetologische Fachabteilung verfügt. Sie möchten sich darauf verlassen können, dass ihr Blutzuckerspiegel bedarfsgerecht überwacht wird, die Narkose auf ihre Diabetes-Erkrankung abgestellt ist oder Notfallequipment für den Fall einer Blutzucker-Entgleisung bereit steht.

Die zertifizierte Klinik darf den Titel "Klinik für Diabetespatienten geeignet (DDG)" für drei Jahre tragen, danach muss sie sich rezertifizieren lassen.

(cz)
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