Wülfrath Zeittunnel für Stadt zu teuer

Wülfrath · Die Verwaltung bringt den Haushaltsplanentwurf 2012 ein. Oberstes Ziel: Ab 2014 werden keine neuen Schulden mehr gemacht. Für dieses Jahr wird mit einem Defizit von 5,3 Millionen Euro gerechnet.

 Schließt sich das Tor des Zeittunnels nach der Saison 2013 für immer? Die Stadt kann sich die Betriebskosten von 110 000 Euro nicht mehr leisten, wenn der Haushalt ab 2014 ausgeglichen sein soll.

Schließt sich das Tor des Zeittunnels nach der Saison 2013 für immer? Die Stadt kann sich die Betriebskosten von 110 000 Euro nicht mehr leisten, wenn der Haushalt ab 2014 ausgeglichen sein soll.

Foto: Stadt Wülfrath

Die Stadt hält an dem Ziel, fest, 2014 nicht mehr Geld auszugeben, als eingenommen wird. Diese Feststellung steht über dem Haushaltsplanentwurf 2012, den Bürgermeisterin Dr. Claudia Panke und Kämmerer Rainer Ritsche gestern in der Ratssitzung einbrachten. In diesem Jahr wird noch einmal mit einem Defizit von 5,3 Millionen Euro gerechnet, da der Aufwand mit 52,5, Millionen Euro und die Erträge mit 47,2 Millionen Euro veranschlagt sind. Nachdem es positive Signale von größeren Unternehmen gab, hat Ritsche die Gewerbesteuer-Einnahme auf 12,2 Millionen Euro beziffert. Elf Millionen stehen davon jetzt schon fest, sagte der Kämmerer.

An Investitionskrediten sind 2012 7,9 Millionen Euro vorgesehen. Für 5,8 Millionen wird die Stadt ihrer Tochter GWG das Rathaus abkaufen, was sichlangfristig rechnen wird, da dann keine Miete mehr gezahlt werden muss. Für die beabsichtigte Fertigstellung der Nordumgehung und den Endausbau der Dieselstraße sollen 1,75 Millionen Euro bereitgestellt werden.

Im 2011 genehmigten Haushaltssicherungskonzept ist der Etatausgleich für 2014 vorgesehen. Um diesen ehrgeizigen Zeitplan einhalten zu können, sei Verzicht notwendig, sagte Ritsche. "Wir schulden nicht nur unseren Kreditgebern die Rückzahlung entliehener Beträge, sondern wir schulden auch nachfolgenden Generationen die Überlassung geordneter wirtschaftlicher Verhältnisse." Bis dahin ist noch ein weiter Weg: Die Girokonten der Stadt sind zurzeit mit 46,5 Millionen überzogen, dazu kommen 19,1 Millionen Investitionskredite.

Keinen Zuschuss mehr an den TB

Um den Ausgleich 2014 zu erreichen, ist die Fortschreibung des Haushaltssicherungskonzepts notwendig. Zu den geplanten Maßnahmen gehören: Schließung des Zeittunnels nach der Saison 2013, falls keine Betriebskostenübernahme (110 000 Euro) durch Dritte erfolgt. Die Kosten der Reinigung städtischer Gebäude sollen durch Neuvergabe um 60 000 Euro pro Jahr gesenkt werden. Dem Turnerbund soll ein 15 000-Euro-Zuschuss gestrichen werden, die er bislang für die Übernahme der Schlüsselgewalt in Sporthallen erhalten hat. Dadurch konnte die Stadt Hausmeisterdienste reduzieren.

Konzept erarbeiten

Zum Zeittunnel sagte Bürgermeisterin Panke, sie habe viele Gespräche geführt, mit dem Kreis Mettmann, dem Landschaftsverband und anderen. Dabei habe sich gezeigt, dass der Zeittunnel positiv gesehen wird, aber es fehle ein Zukunftskonzept, mit dem für eine Stiftung geworben werden könne. Im Kulturausschuss will die Verwaltung deutlich machen, dass Geld für ein Konzept bereitgestellt werden muss, das den Zeittunnel als museumspädagogisch und erdgeschichtlich wertvoll erkennen lässt.

(RP/anch)
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