Wülfrath Zehn Jahre Togo-Hilfe

Düsseldorf · Bei der Jahreshauptversammlung stößt die Wülfrather Initiative auf ihre erfolgreiche Arbeit für die Kleinbauern an.Über eine halbe Million Euro wurden in den Dörfern des Landes investiert.

Erst die Arbeit, dann das Vergnügen, lautet eine bekannte Redewendung. Professor Dr. Eberhard Karbe, Vorsitzender des Vereins, "Hilfe für Kleinbauern in Togo", machte sie sich auf der Hauptversammlung zunutze. Erst wurden 16 Punkte der Tagesordnung abgearbeitet. Nach dem nächsten Punkt wurde schließlich mit Sekt auf das Vereinsjubiläum angestoßen. "Auf zehn Jahre Erfolge, gute Kontakte, eine gute Gruppe. Auf die nächsten zehn Jahre", sagte Dr. Karbe.

In einem kurzen Rückblick über zehn Jahre Vereinsarbeit unterstrich er, dass es Grund zu feiern gebe. Rund 570 000 Euro wurden in Dörfern in Togo investiert. Möglich gemacht wurde das durch private Spender in Deutschland und den USA (240 000 Euro) sowie etwa 330 000 Euro Fördergelder vom Entwicklungsministerium und dem Land NRW, um die sich Karbe bemühte.

2,25 Millionen Hühner gerettet

Vier Tierärzte und 280 angelernte Helfer sorgten in 139 Dörfern in ganz Togo für insgesamt drei Millionen Impfungen gegen die tödliche Newcastle- Krankheit bei Hühnern. "Damit wurde verhindert, dass 75 Prozent der Hühner, etwa 2,25 Millionen, gestorben sind", so Karbe. Setze man den Erlös pro verkauften Huhns oder Hahns mit 2,50 Euro an, hätten die Impfungen rein rechnerisch einen Erlös von 5,6 Millionen Euro gebracht. "Das wäre zehnmal so hoch wie die Investitionen!"

Mit jährlich 1,7 Millionen Erlös pro Jahr könne man zukünftig rechnen, da in den Dörfern auf eigene Rechnung weiter geimpft werde. Für die Kosten kommen die Kleinbauern selbst auf.

Zielgruppe der Impfungen sind laut Karbe die Kleinbauern in Gebieten ohne Elektrizität, gemessen an Gesamt- und Landbevölkerung "grob geschätzt 1,7 Millionen". Davon habe der Verein bisher zehn Prozent erreicht. Mit termotolerantem Impfstoff, der die Anschaffung teurer Gas-Kühlschränke überflüssig macht und in vier Dörfern erfolgreich erprobt wurde, könnten die Impfungen vielleicht zu einem Selbstläufer werden. Dann würden auch andere Ärzte impfen, meinte Karbe. Die Bewilligung, preisgünstigen termotoleranten Impfstoff aus Ghana einzuführen, steht noch aus.

Bei der kleinen Jubiläumsfeier wurde Rüdiger Theis zum ersten Ehrenmitglied des 41 Mitglieder starken Hilfe-zur-Selbsthilfe-Vereins ernannt. "Als mit Abstand größter Spender, der die Ziele des Vereins unterstützt." Dank ging an Mitglied Fany Christern, die ihre privaten Räumlichkeiten alljährlich für die Hauptversammlung zur Verfügung stellt. Bei der Vorstandswahl wurden Vorsitzender Dr. Karbe, stellvertretender Vorsitzender Dr. Arne Lawrenz, Kassenwart Alfred Laustroer und Schriftführerin Patricia Karbe bestätigt.

(RP)
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