Versammlung in Wülfrath Schwieriger Weg zum Seniorenbeirat

Wülfrath · Das Interesse an einem Seniorenrat scheint in der Stadt eher gering zu sein. Zumindest lässt die geringe Resonanz der zweiten Informationsveranstaltung darauf schließen.

 Manfred Stranz, Vorstandsmitglied der Landes-Seniorenvertretung NRW, erklärte noch einmal das Prozedere.

Manfred Stranz, Vorstandsmitglied der Landes-Seniorenvertretung NRW, erklärte noch einmal das Prozedere.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Die Kalkstadt in Person von Sozialamtsleiter Mike Flohr wagte einen zweiten Anlauf im Versuch, einen Seniorenbeirat für Wülfrath aufzubauen. Zur zweiten Informationsveranstaltung allerdings kamen noch weniger Interessenten als beim ersten Mal im Sommer. Ein kleiner Arbeitskreis soll sich nun um die Formalitäten und Zielsetzung des Beirats kümmern, um den Weg für eine gewählte Seniorenvertretung in der Stadt zu bereiten. Das begrüßte auch Manfred Stranz, Mitglied der Landesseniorenvertretung, der zum wiederholten Male nun aus Kaarst nach Wülfrath kam.

Berechtigterweise monierten die wenigen Anwesenden ein auf der Stelle treten. Zum zweiten Mal hörten sie denselben Vortrag über die Bedeutung und Funktion eines Seniorenrates. Dass ihnen eine Seniorenvertretung für die Wülfrather wichtig ist, zeigten sie mit ihrer Anwesenheit deutlich. „Aber wenn wir weiter drum herumreden und keine Fakten schaffen, befürchte ich, dass das schon wieder nichts wird“, äußerte einer der Interessierten.

2018 hatte sich der Wülfrather Seniorenrat aufgelöst, nachdem sich nicht mehr genügend Mitstreiter gefunden hatten. Im Januar 2020 versuchte Sozialamtsleiter Mike Flohr, das Gremium wieder aufleben zu lassen. „Wir hatten einen guten Start, doch dann kam Corona.“ Nun aber droht das Unterfangen lange vor dem Wiederaufbau erneut ins Leere zu laufen.

Um mehr Bewegung in das Vorhaben zu bringen, regte Dunja Baumhardt, Vorsitzende der Seniorenunion, an, einen Arbeitskreis zu bilden, um dem potenziellen Gremium einen Namen und Funktionen zuzuschreiben, eine klare Struktur, ehe man sich dann auf Bewerbersuche begebe. Ein Vorschlag, dem sich alle anschlossen, denn offenkundig hatten die meisten von ihnen bei diesem Treffen gehofft, einen Schritt weiter auf dem Weg zum Seniorenrat zu sein.

Manfred Stranz, Mitglied der Landesseniorenvertretung, schlug den Engagierten vor, sich an der alten Satzung des früheren Seniorenrates entlangzuhangeln und diese ihren Bedürfnissen und Vorstellungen anzupassen. Der Arbeitskreis soll beispielsweise festsetzen, ab welchem Alter das aktive und passive Wahlrecht im Seniorenbeirat ausgeübt werden soll. Im Gespräch sind derzeit Wülfrather ab 60 oder 65 Jahren, die sich zur Wahl aufstellen lassen und ihre Vertreter wählen können.

Darüber hinaus wird sich der Arbeitskreis auch darüber Gedanken machen, wie groß der Beirat sein soll, ob dieser wie zuvor aus elf Mitgliedern und 15 Nachrückern bestehen soll, oder für eine bessere Funktionalität etwa auf sieben Vertreter verkleinert wird. Wichtig ist auch klarzustellen, welche Aufgaben dem Seniorenbeirat zugesprochen werden, welche anderen Gremien sie besuchen sollen. Mit der überarbeiteten Satzung und einem ausformulierten Zielpapier würde sich die Arbeitsgruppe im nächsten Schritt dann dem Rat der Stadt vorstellen, erklärte Baumhardt einen möglichen Weg.

Der Stadtrat hat am Ende ohnehin das letzte Wort darüber, ob Wülfrath einen neuen Seniorenrat bekommen soll oder nicht. Ein Problem könnte die Finanzierung sein. Allein die Briefwahl, machte Stranz deutlich, sei sehr teuer. Doch die Frage des Geldes, machte Sozialamtsleiter Mike Flohr deutlich, dürfte erst hinterher geklärt werden.

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