Erkrath Wohnung ausgebrannt

Düsseldorf · Retter vermuten Menschen in Lebensgefahr. Ihnen schlagen die Flammen entgegen. Mieter beschuldigt sich der Brandstiftung – er gilt als depressiv und alkoholabhängig. Er forderte bei der Polizei ärztliche Hilfe an.

Retter vermuten Menschen in Lebensgefahr. Ihnen schlagen die Flammen entgegen. Mieter beschuldigt sich der Brandstiftung — er gilt als depressiv und alkoholabhängig. Er forderte bei der Polizei ärztliche Hilfe an.

Seine eigene Wohnung will ein als depressiv und alkoholsüchtig geltender 48-jähriger Mann in der Nacht zu Freitag an der Mettmanner Straße in Erkrath angezündet haben. Er löste damit einen Großeinsatz der Erkrather und der Mettmanner Feuerwehren aus. Sie konnten jedoch nicht verhindern, dass die Dachgeschosswohnung an der Mettmanner Straße 23 komplett ausbrannte. Den entstandenen Sachschaden bezifferte ein Sprecher der Mettmanner Kreispolizei auf rund 100 000 Euro. Die übrigen Bewohner des Hauses hatten sich bei Eintreffen der Feuerwehr bereits ins Freie gerettet.

Der stark alkoholisierte mutmaßliche Täter hatte sich während der Löscharbeiten bei Polizisten gemeldet, die Brandort und Löscharbeiten sicherten. Er erklärte ihnen, er habe den Brand selber gelegt und benötige deshalb dringen fachärztliche Hilfe. Er wurde in Polizeigewahrsam genommen. Da er bei seiner Festnahme einen Alkoholspiegel von 2,7 Promille hatte, konnte er nur bedingt vernommen werden. Er machte kaum belastbare Aussagen. Er soll am Wochenende dem Haftrichter vorgeführt werden.

Retter in den Flammen

Der Alarm ging bei der Kreisleitstelle der Feuerwehr in Mettmann um 22.25 Uhr ein. In der Meldung hieß es, im ersten Obergeschoss des Hauses sei ein Brand ausgebrochen und der Mieter befinde sich noch in der Wohnung. Um ihn zu retten stießen zwei Trupps mit Atemschutzgeräten in das Gebäude vor, und vor dem Haus wurde die große Drehleiter in Stellung gebracht. Wegen der hohen Temperaturen konnten die Retter sich nur schwer einen Weg zum Brandherd bahnen, berichtet der Erkrather Feuerwehrchef Guido Vogt. Noch während sie in der Wohnung waren, zündete das Feuer durch und Flammen schlugen aus fast allen Fenstern der Wohnung. Wider Erwarten fanden die Retter in den beiden Dachgeschosswohnungen keine Personen.

Nur mit Mühe gelang es den Einsatzkräften, den Dachstuhl des Gebäudes vor dem Einsturz zu bewahren. Da die ersten Kräfte schon beim Eintreffen am Unglücksort erkannten, dass ein personal- und zeitintensiver Einsatz notwendig werden würde, wurde zusätzlich zur Erkrather Wehr auch die Mettmanner alarmiert. Um alle Glutnester zu löschen, musste die Zwischendecke zum Spitzboden des Hauses geöffnet werden.

Der Einsatz war erst nach Stunden gegen 2.30 Uhr in der Nacht beendet. Die Mettmanner Straße wurde bis gegen 1.25 Uhr von der Polizei komplett gesperrt. Wegen der starken Schäden sind auch die beiden Erdgeschosswohnungen nur noch bedingt nutzbar. Die Bewohner verbrachten die restliche Nacht bei Verwandten.

(RP)
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