Mettmann/Erkrath/Wülfrath Wo wird es am Wahlsonntag spannend?

Mettmann/Erkrath/Wülfrath · In Wülfrath wird ein neuer Bürgermeister gewählt, in Erkrath und Mettmann bleiben die Amtsinhaber noch ein Jahr auf ihren Posten. Doch mit welchen Ratsmehrheiten müssen sie klar kommen?

 Gleich vier Wahlzettel hat Mettmanns Wahlleiterin Kirsten Kaufung für die Mettmanner parat.

Gleich vier Wahlzettel hat Mettmanns Wahlleiterin Kirsten Kaufung für die Mettmanner parat.

Foto: Dietrich Janicki

In den drei Städten dürfen am Sonntag 85 947 Wähler ihre Stimmen abgeben. Am Super-Wahlsonntag geht es nicht nur um neue Stadträte, sondern um Bürgermeister, Landrat, Kreistag, Integrationsrat und in Wülfrath um den Seniorenbeirat. Nicht zu vergessen: Die Wahl zum Europäischen Parlament. Bis zu sechs Stimmzettel erwarten den Wähler in der Kabine.

Viele werden gar nicht hingehen, weil sie per Brief gewählt haben. In den vergangenen Wochen haben die Parteien jede Chance genutzt, mit dem Wähler zu reden. Die Info-Stände ließen sich gar nicht mehr zählen, es gab Kugelschreiber, Aufkleber und frische Brötchen. Dazu an jeder Ecke die Plakate. Gesichter, Namen und ein paar Slogans hat jeder gesehen und gelesen. Doch worum geht es genau in den einzelnen Städten?

Wülfrath: Amtsinhaberin Claudia Panke äußerte im Interview mit der RP bereits vor einer Woche, dass sie nicht unbedingt mit einer Stichwahl rechnet. Die alte Bürgermeisterin könnte auch die neue Bürgermeisterin sein. Geht die Rechnung auf? Herausforderer Axel C. Welp hat in den vergangenen Wochen mehr als 1500 Hausbesuche gemacht. Konnte er nicht nur die SPD-Stammwähler überzeugen? Oder spielt Jörn Leunert von den Grünen Zünglein an der Waage und zwingt Panke und Welp in eine Stichwahl?

Mettmann: Mit Spannung wird das Ergebnis in Mettmann erwartet. Wird die CDU wieder an ihren Wahlerfolg von vor fünf Jahren anknüpfen und alle Stimmbezirke (bis auf einen) direkt holen. Die SPD peilt einen "Regierungswechsel" im Rat an und will ihr Ergebnis (21,6 Prozent) verbessern. Ein Fragezeichen steht hinter dem Abschneiden der FDP: Hält sie ihr Ergebnis von 2009 (14,2 Prozent), legt sie gar zu oder macht sie Verluste? CDU und FDP hatten zusammen mit der UBWG die Mehrheit im Rat. Zuletzt waren sich aber FDP und CDU bei der Verabschiedung des Etats nicht sonderlich grün. Möglicherweise streckt die SPD ihre Fühler auch in Richtung FDP aus, um einen gemeinsamen Bürgermeisterkandidaten (Jan Söffing) im nächsten Jahr zu präsentieren. Ein Fragezeichen steht hinter dem Abschneiden der AfD. Die Partei um Gottfried Helmut Ottweiler hofft auf einen Einzug in den Mettmanner Rat.

Erkrath: Spannend wird in Erkrath vor allen Dingen, ob es nach den Wahlen wieder klare Mehrheiten geben wird oder ob es weitergeht wie bisher und sich bei jeder Entscheidung wieder neue Mehrheiten finden müssen, was wichtige Entscheidungen zu lange blockiert. Fraglich ist auch, ob die Grünen mit ihrer Politik für Freiflächen beim Wähler punkten oder ob es die Verfechter neuen Baulandes sind. Ob die Bürger mit Umweltverantwortung diesmal die 20-Prozent-Hürde schaffen, wird sich zeigen. Bei der letzten Wahl schafften sie 18,2 Prozent.

(RP)
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