Mettmann Wieder Leben an der Emil-Beerli-Straße

Mettmann · Die ehemaligen Georg-Fischer-Häuser sind an Gewerbetreibende verkauft worden. Die Gebäude werden jetzt saniert.

 Bauunternehmer Michael Stade (l.) und Anwohner Franz Löseke freuen sich über die Neuansiedlungen an der Emil-Beerli-Straße.

Bauunternehmer Michael Stade (l.) und Anwohner Franz Löseke freuen sich über die Neuansiedlungen an der Emil-Beerli-Straße.

Foto: Dietrich Janicki

14 Jahre standen die fünf ehemaligen Georg-Fischer-Häuser an der Emil-Beerli-Straße leer. Jetzt hat Franz Löseke, Immobilienmakler und Anwohner der Straße, die Häuser verkauft. Dort siedeln sich Gewerbetreibende an, die die Häuser für ihren Betrieb und als Wohnhaus nutzen. Im ersten Haus zieht der Hausmeister-Service von Kelmendi ein. Die Firma hatte die Gebäude der Firma Meckenstock gekauft und betreibt in einer Halle noch ein Büro. Im zweiten Haus, so Löseke, wird sich ein Hausmeister-Service ansiedeln. Eine Telekommunikationsfirma, die auch Reparaturen vornimmt, hat demnächst ihren Firmensitz im dritten Haus.

Bauunternehmer Michael Stade (46) hat das vierte Haus, ein ehemaliges Doppelhaus, erworben. "Ich werde im Haus wohnen und auf dem 2000 Quadratmeter großen Grundstück eine Lagerhalle bauen", sagt er. Stade hat das Haus, das in den 50er Jahren gebaut wurde, und das Grundstück für 145 000 Euro gekauft. Er schätzt die Sanierungs- und Investitionskosten auf 250 000 Euro. Das Haus wurde völlig entkernt. Lediglich die Ziegelwände stehen noch. "Der Dachstuhl war noch in Ordnung, aber durch den langen Leerstand hat sich Feuchtigkeit gebildet", sagt er. Haus 5 gehört einem Montage-Unternehmen und wartet noch auf die Sanierung.

Löseke ist froh, dass wieder Leben in die Emil-Beerli-Straße einzieht.

Der Verkauf der Häuser hat eine lange Vorgeschichte: Seit Jahren gammelten die Häuser an der Emil-Beerli-Straße vor sich hin. Gebaut in den 40er und 50er Jahren, dienten sie zunächst als Wohnhäuser für leitende Angestellte der Firma Georg Fischer. Später wurden sie teilweise an die Stadt und an die Firma Meckenstock verkauft. In eines der städtischen Häuser zog die Elterninitiative "Fischer Fritzchen" mit den Kindern ein. Das Haus wurde zuvor saniert. Ein zweites städtisches Haus musste für den Neubau der Kreishandwerkerschaft weichen.

Die Häuser waren in die Insolvenzmasse der ehemaligen Firma Meckenstock gefallen. Die Deutsche Bank als Hauptgläubiger war Eigentümer und wollte sie zu Wohnzwecken wieder verkaufen. Doch die Stadt Mettmann wollte einen Verkauf zu privaten Wohnzwecken verhindern. Hintergrund: Das gesamte Gelände sollte als Gewerbegebiet dienen. Wenn neue Eigentümer an der Emil-Beerli-Straße wohnten, so hieß es vor acht Jahren, könnte dies die Vermarktung des gesamten Areals gefährden. Denn Einsprüche von Anwohnern gegen den Nacht-Schicht-Betrieb bei Meckenstock und das Befahren des Geländes mit Gabelstaplern hatte es bereits gegeben.

Die Stadt hatte deshalb in 2005 ein besonderes Vorkaufsrecht beschließen lassen. Die Verwaltung konnte dann im Verkaufsfall in den Vertrag eintreten und sicherstellen, dass die angestrebte Nutzung (Gewerbe) realisiert wird.

Nach langem Hin und Her, so Löseke, gab die Stadt nach, bestand nicht mehr auf das Vorkaufsrecht und willigte in den Deal ein, die Häuser als Gewerbe- und als Wohnhaus zu nutzen. Damit war der Weg frei für den Verkauf.

(RP/rl)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort