Mettmann Wie man sich gegen Einbrecher schützt

Mettmann · Damit es Einbrecher gar nicht ins Haus schaffen, informierten Experten beim Stammtisch des Bürgervereins Metzkausen über Vorsichtsmaßnahmen. Und sie räumten mit der Vorstellung auf, Diebe kämen nur in der Nacht.

 Kriminalhauptkommissar Udo Wilke (l.) und die Schreinerei Heidenreich zeigten beim Stammtisch des Bürgervereins Metzkausen, mit welchen Vorrichtungen Fenster und Türen gesichert werden können.

Kriminalhauptkommissar Udo Wilke (l.) und die Schreinerei Heidenreich zeigten beim Stammtisch des Bürgervereins Metzkausen, mit welchen Vorrichtungen Fenster und Türen gesichert werden können.

Foto: d. Janicki

Der Einbruch in den eigenen vier Wänden bedeutet für viele Menschen einen großen Schock. Dabei machen den Betroffenen die Verletzung der Privatsphäre, das verloren gegangene Sicherheitsgefühl oder auch schwerwiegende psychische Folgen, die nach einem Einbruch auftreten können, häufig mehr zu schaffen, als der materielle Schaden. Dass das Thema Sicherheit für das eigene Zuhause die Menschen berührt, wurde deutlich am sehr guten Besuch des Themenabends beim Stammtisch des Bürgervereins Metzkausen. Dass man sich schützen kann, zeigt die Erfahrung der Polizei.

Kriminalhauptkommissar Udo Wilke vom Kommissariat Vorbeugung wies darauf hin, dass ein Drittel der Einbrüche beim Versuch stecken blieben, nicht zuletzt wegen sicherungstechnischer Einrichtungen. "Aber auch durch richtiges Verhalten und durch aufmerksame Nachbarn werden Einbrüche verhindert." Udo Wilke verwies auf die Kriminalstatistik für den Kreis Mettmann und erklärte, dass die Zahl der Einbruchsdelikte rückläufig sei. "Im Jahr 2013 waren es 1586, ein Jahr darauf 1279." In der Stadt Mettmann sei der Trend leider gegenläufig, so der Kriminalhauptkommissar. "Gab es 2013 89 Wohnungseinbrüche so stieg die Zahl 2014 auf 115." Er räumte mit der Einschätzung der Bürger auf, dass Einbrecher zumeist nachts kämen. Dies sei ein Irrtum, Einbrecher kämen oft tagsüber, wenn üblicherweise niemand zu Hause sei. Udo Wilke teilte mit, dass es den Einbrechern zumeist nicht um große Wertgegenstände gehe, sondern sie Sachen bevorzugen, die sie schnell mitnehmen können, wie beispielsweise Bargeld, Scheckkarten, Autoschlüssel und Schmuck. Es sei zudem entgegen landläufiger Meinung selten, dass es zu Vandalismus käme.

Zu einem Netzwerk "Zuhause sicher" haben sich Polizei und Handwerk zusammengeschlossen, um eine gute Beratungsqualität bei der Prävention sicherzustellen. Handwerksmeister Rüdiger Heidenreich ist Mitglied dieses Netzwerkes und präsentierte zusammen mit seinem Sohn, der ebenfalls Schreinermeister ist, bei der Veranstaltung im "Ratskeller" Methoden zur mechanischen Sicherung der Wohnungen, die sich in der Praxis bewährt haben. Die beiden gingen insbesondere auf die Fenster- und Türsicherung ein. Dabei erklärten sie anschaulich mittels aufgestellter Musterfenster und Mustertüren die Möglichkeiten zur einbruchshemmenden Sicherheitsvorkehrung. Dabei machten sie keinen Hehl daraus, dass Sicherheit auch Geld koste. Eine Pilzkopfverriegelung, mit der ein besonderer Einbruchschutz für Fenster erreicht werden kann, koste im Schnitt pro Fensterflügel rund 350 Euro, sagt Rüdiger Heidenreich. Viele Mitglieder des Bürgervereins waren überrascht, als er darauf hinwies, dass die Fenster alle drei Jahre hinsichtlich ihrer Sicherheit gewartet werden sollten.

(klm)
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