Mettmann Widerstand gegen Masten

Düsseldorf · Initiative "Kein Sendemast im Neandertal" protestierte beim Bürgermeister. Kommunalpolitiker suchen jetzt den Dialog mit den Mobilfunkturm-Gegnern. Regelmäßige Treffen vereinbart.

Große Präsenz zeigte die neue Bürgerinitiative "Kein Sendemast im Neandertal", als sie mit 80 Erwachsenen und vielen Kindern der Einladung von Bürgermeister Bodo Nowodworski ins Mettmanner Rathaus nachkam. Zu Beginn wäre es fast zum Eklat gekommen: Nowodworski zeigte sich empört über die öffentlich geäußerte Mutmaßung, er stelle möglicherweise die Interessen des Bergisch Rheinischen Wasserverbandes über die Bürgerinteressen.

Nur langsam reifte die allgemeine Erkenntnis, dass sich mit Verwaltung und Fraktionen auf der einen und der Bürgerinitiative auf der anderen Seite keine feindlichen Parteien gegenüber stehen.

Gescheiterter Versuch

"Wir sind auch nicht glücklich, dass die Sendemasten wie Pilze aus dem Boden sprießen", so Nowodworski. Entsprechend der momentanen Rechtslage sei es den Kommunen kaum möglich, sie zu verhindern und Baugenehmigungen für Sendemasten über 10 Meter Höhe zu verweigern. Tiefbauamtsleiter Dr. Stephan Kopp schilderte den gescheiterten Versuch seitens der Verwaltung, den Mast am Quantenberg zu stoppen. "Die Richterin hat uns nahegelegt, unseren Antrag zurückzuziehen, da keine Aussicht auf Erfolg bestehe."

Ute Stöcker (CDU) betonte, es sei eine Fehlinformation, dass sich die Fraktionen über die Ängste der Bürger lustig gemacht hätten. Leider sei es aber so, dass ein Mobilfunkkonzept, wie es die Grünen forderten, letztlich ohne Konsequenzen bliebe. Bertold Becker (SPD) erklärte, dass aufgrund der staatlich vergebenen UMTS-Lizenzen durch die Bundesnetzagentur fast allgemeine Verfügbarkeit bestehe. "Die Stadt kann zwar kommunizieren, aber letztlich nichts verhindern."

(RP)
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