Mettmann Wer ist eingeladen?

Düsseldorf · Der Ökumenische Arbeitskreis Mettmann lud ein zum Vortrags- und Gesprächsabend "Abendmahl – Eucharistie". Es gab eine engagierte Diskussion im evangelischen Gemeindehaus Metzkausen.

Der Ökumenische Arbeitskreis Mettmann lud ein zum Vortrags- und Gesprächsabend "Abendmahl — Eucharistie". Es gab eine engagierte Diskussion im evangelischen Gemeindehaus Metzkausen.

Die Diskussion ist auch nach drei Monaten noch nicht zu Ende: Zu einem Vortrags- und Gesprächsabend zum Thema "Abendmahl — Eucharistie" hatte der Ökumenische Arbeitskreis Mettmann in das evangelische Gemeindehaus in Metzkausen geladen. Es galt, über "Trennendes und Verbindendes" zu sprechen, Gäste waren der Hausherr Pfarrer Klaus Schilling und der katholische Kreisdechant Markus Bosbach.

Auslöser der Veranstaltung war ein Vorfall am zurückliegenden Heiligen Abend in der Pfarrkirche St. Lambertus, wo ausdrücklich nur die "katholischen Christen" zur Teilnahme an der Eucharistie eingeladen worden waren. Es hatte im Anschluss zahlreiche Diskussionen gegeben.

Akademisches Problem

Moderator Martin Müschenich hatte am Dienstagabend zu bedenken gegeben, ob das Ganze nicht vielleicht nur ein "akademisches Problem" oder das von "übersensiblen gemischt-konfessionellen Ehen" sei.

"Die Feier des Herrenmahls, so Pfarrer Schilling, "zielt nach evangelischem Verständnis nicht in erster Linie auf die Wandlung der Elemente, sondern auf die Wandlung, derer, die gekommen sind." Und er fügte hinzu: "Alle sind geladen."

Dass die Hürden zur Teilnahme in der katholischen Kirche doch um einiges höher liegen, die "eucharistische Gastfreundschaft" nicht so ohne weiteres gewährt wird, machte der theologisch tief fundierte Vortrag Bosbachs deutlich. Nach katholischem Verständnis liege der Eucharistiegemeinschaft die Kirchengemeinschaft zugrunde, so der Kreisdechant.

Ein nicht nichtkatholischer Christ könne in bestimmten, außerordentlichen Situationen zur Kommunion zugelassen werden, sofern er den eucharistischen Glauben von der realen Präsenz Christi in Brot und Wein teile und im Leben bezeuge. Bosbach machte deutlich, dass er gerade in Fällen gemischt-konfessioneller Familien Wert darauf lege, im Gespräch "die jeweilige Situation der Familie zu prüfen".

Seine Auslassungen zogen wiederholt Widerspruch nach sich. Diese Form der "Prüfung", so ein katholischer Zuhörer, habe für ihn etwas von "Bevormundung" erwachsener Christenmenschen.

Ein anderer Gesprächsteilnehmer betonte, dass Jesus sein letztes Abendmahl sogar mit einem Verräter (Judas) und einem Leugner (Petrus) geteilt habe: "Ich verstehe nicht, warum wir so einen großen Schnitt machen." "Die meisten evangelische und katholischen Menschen sind viel weiter als die Kirche", gab ein anderer Zuhörer zu bedenken. "Viele sehen aber auch die durchaus bestehenden Unterschiede nicht mehr. Da ist viel Glaubenswissen verblasst", hielt Bosbach dem entgegen.

Er selbst müsse ja oft einen "Spagat" leisten. "Aber ich bin schließlich vom Bischof gesandt und nicht von der Gemeinde gewählt."

(RP)
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