An(ge)dacht Wenn das Leben einfach unfair ist

Mettmann · Es gibt Zeiten, da hat Mann wie Frau das Gefühl, dass das Leben einfach unfair ist. Es sind Zeiten, die sich ewig hinziehen und einfach nicht enden wollen.

 Ostern verspricht neues Leben, tröstet Pastor Martin Scharnowski alle, die sich schlecht fühlen.

Ostern verspricht neues Leben, tröstet Pastor Martin Scharnowski alle, die sich schlecht fühlen.

Foto: Privat

Tag für Tag dasselbe Spiel, Woche um Woche schlechte Aussichten, Monat um Monat das Gefühl der Hilflosigkeit, Hoffnungslosigkeit — und manchmal gehen Jahre ins Land, bis sich etwas ändert: Es wird noch schlechter, noch anstrengender, noch aussichtsloser. Freunde verabschieden sich und fahren in die Osterferien, Autos mit Skiern auf dem Dach sausen an mir vorbei. Gewisse Märkte versprechen Schnäppchen zu Schleuderpreisen zum Osterfest — alles scheint zu feiern, was auch immer.

Bei allen anderen scheint Fair-Play angesagt, nur bei mir bricht die Sonne nicht durch, nur ich habe wieder das Nachsehen. Ich stehe mit meinem Problem am Abgrund, mit meinen Sorgen alleine, niemand nimmt mich mit meinen Ängsten ernst. "Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?" schreit sein Sohn in die Dunkelheit, als alles über ihm zusammenbricht und ihm das letzte, was er hatte, auch noch genommen wurde. Er hängt zwischen Himmel und Erde — der Himmel schweigt, die Erde spottet. Nur so kann er Menschen, die am unfairen Leben zerbrechen, verstehen. Nur so wurde Jesus zu einem, der nicht nur Mitleid hat, sondern mit leidet. Und in all seiner Not weiß er, dass da jemand ist, der ansprechbar ist: mein Gott! "Vertraue auf mich, wenn du in Not bist, dann will ich dich erretten, und du sollst mir die Ehre geben (Psalm 50,15). Ostern folgt der Passion, die Dunkelheit verliert, als das Licht durchbricht — neues Leben bricht an. ER lebt. Gott sei Dank!

Martin Scharnowski, Pastor der Treffpunkt-Leben Gemeinde Erkrath

(RP/jco)
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