Kreis Mettmann Wenko-Chef: Unternehmer des Jahres

Kreis Mettmann · Der Hildener Hanns-Joachim Köllner wurde vom Wirtschaftsblatt geehrt.

Kreis Mettmann: Wenko-Chef: Unternehmer des Jahres
Foto: privat

Für Niklas Köllner steht fest: "Eigentlich hätte mein Vater einen Preis für sein Lebenswerk erhalten müssen." Doch auch der Titel "Unternehmer des Jahres 2014" stellt die Leistungen von Hanns-Joachim Köllner in ein besonderes Licht: Der ehemals geschäftsführende Gesellschafter der Hildener Firma Wenko-Wenselaar hat den einstigen Gewerbebetrieb, bei dem Bügelbrettbezüge noch in der Garage zurecht geschnitten wurden, zu einem florierenden Unternehmen mit insgesamt 350 Mitarbeitern geformt. Rund 140 davon arbeiten in Hilden. Für dieses Engagement wurde Köllner gestern vom Wirtschaftsblatt bei einem Festakt in Heiligenhaus geehrt.

Seit 2004 verleiht das Wirtschaftsblatt die Auszeichnung "Unternehmer des Jahres". Das Besondere daran: Es gibt bis zu 250 Juroren, berichtet Wirtschaftsblatt-Chefredakteur Marc Daniel Schmelzer. Denn es geben ausschließlich Unternehmer aus der Region ihre Stimme ab. Jahr für Jahr werden ihnen vier Vorschläge unterbreitet, "mit denen sie sich intensiv beschäftigen", sagt Schmelzer. Die einfache Stimmenmehrheit entscheidet über die Würdigung. Mit ihr soll "das Engagement aus der Wirtschaft im Kreis Mettmann transparenter gemacht werden", erläutert der Journalist.

Niklas Köllner freut sich für seinen Vater, der zur Preisvergabe gestern Abend eigens seinen Urlaub unterbrochen hat und mit Ehefrau Petra aus Mallorca angereist ist. Hanns-Joachim Köllner, der im Mai 70 Jahre alt wird, hat die Firma 1968 von seiner Mutter und dem Stiefvater übernommen. Wenko bietet Problemlöser für Bad, Küche, Wäsche und Wohnen an - "alles, was das Leben leichter macht und nicht elektronisch ist", erläutert sein 37 Jahre alter Sohn. 25 Mitarbeiter sind der kreative Kopf der Firma, lassen sich immer wieder neue Innovationen einfallen. Wenko-Produkte werden in 70 Länder geliefert.

Dabei musste das Unternehmen stets mit der Zeit gehen. "Das Herz von meinem Vater schlug immer für den Versandhandel", erzählt Niklas Köllner. Doch der habe Geschäftsanteile verloren. Daher wandte sich Wenko auch dem Vertrieb über das Internet zu. "Mit unserer E-Commerce-Abteilung haben wir die Verluste, die der Versandhandel einbrachte, mehr als wettgemacht", erzählt Köllner.

Niklas Köllner stieg im Jahr 2002 in die Firma Wenko ein, 2004 folgte sein heute 35 Jahre alter Bruder Philip. Tochter Ina Katharina Zöllner (30) leitet die zur Unternehmensgruppe gehörende Firma Luminaria, die Lichttüten herstellt. Die nunmehr dritte Generation stellt sicher, dass das Unternehmen für die Zukunft gewappnet ist. Dazu gehören auch Auszubildende: Über alle Lehrjahre beschäftigt die Firma 25 Nachwuchskräfte, "98 Prozent werden übernommen", betont Köllner.

Die Übergabe in die Hände der nächsten Generation ging reibungslos. "Mein Vater hat immer noch eine Beratungsfunktion, redet uns aber nicht rein." So "sind wir alle sehr, sehr stolz", berichtet Niklas Köllner.

(RP)
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