Mettmann Weinsommer: Fraktionen hauen auf den Tisch

Mettmann · Politiker aller Parteien fordern einhellig, den unseligen Schlagabtausch zwischen Stadt und ME-Impulse zu beenden.

 Die Fraktionen wenden sich in ihrem offenen Brief gezielt an Bürgermeister Thomas Dinkelmann, der sich jetzt einen Schlagabtausch mit ME-Impulse geliefert hat.

Die Fraktionen wenden sich in ihrem offenen Brief gezielt an Bürgermeister Thomas Dinkelmann, der sich jetzt einen Schlagabtausch mit ME-Impulse geliefert hat.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Einen Tag nach dem öffentlichen Schlagabtausch zwischen Stadt und Händlerzusammenschluss Mettmann (ME)-Impulse hauen jetzt die Fraktionen auf den Tisch. Sie fordern den Bürgermeister in einem offenen Brief dazu auf, die unselige Auseinandersetzung mit einem persönlichen Dialog zu beenden. „Wir halten die aktuelle Art der Diskussion über die Öffentlichkeit für unglücklich und wenig zielführend. Niemanden ist geholfen, wenn Befindlichkeiten in der Öffentlichkeit ausgetragen werden“, teilen die Fraktionsvorsitzenden Richard Bley (CDU), Florian Peters (SPD), Nils Lessing (Grüne), Klaus Müller (FDP), Daniel ten Brinke (BfM) und Hans Günther Kampen (UBWG) in einer gemeinsam unterschriebenen Presseerklärung mit.

Damit beziehen sie sich auf eine Auseinandersetzung des Bürgermeisters mit ME-Impulse: Die Werbegemeinschaft hatte vor wenigen Tagen angekündigt, von der Organisation des diesjährigen Weinfestes Abstand zu nehmen, da die Sicherheitsauflagen der Stadtverwaltung nicht zu stemmen sind und das Fest in seiner bisherigen Form zerstören. Zudem beklagt der Verein eine mangelhafte Kommunikation mit dem Rathaus.

Dazu schreiben die Fraktionen: Wir möchten „alle Beteiligten dazu aufrufen, wieder miteinander ins Gespräch zu kommen, um eine gemeinsame und für alle Seiten tragfähige Lösung zu finden. Als Fraktionen wollen wir uns aktiv in diesen Prozess einbringen“, schreiben die Unterzeichner. An den Bürgermeister gewandt folgt die Aufforderung: „Wir möchten Sie daher dringend bitten, die Vertreter von Mettmann Impulse zur kommenden Fraktionsvorsitzendenrunde einzuladen und an der Beratung zum Thema Weinsommer teilhaben zu lassen. Gerne wollen wir uns ein umfassendes Bild über die aktuelle Situation machen und eruieren, ob eine gemeinsame Lösung doch noch möglich ist.“

Diese Fraktionsvorsitzendenrunde, die in der Regel eine nicht öffentliche Sitzung ist, ist bereits für Donnerstag, 7. Februar, terminiert. Die Fraktionen lassen durchblicken, dass sie den Weinsommer gerne weiterhin in den Händen von ME-Impulse belassen wollen: „Als Ratsfraktionen sind wir über die Absage des Weinsommers 2019 sehr besorgt. Dieses besondere Fest darf nicht an fehlender oder mangelnder Kommunikations- und Kooperationsbereitschaft der Beteiligten scheitern. Für uns ist es selbstverständlich, dass die Stadt die ehrenamtlichen Organisatoren nach Kräften unterstützt und im Dialog über mögliche Problemstellungen hinweghilft. Dabei ist natürlich auch für uns die größtmögliche Sicherheit für die Besucher und Anwohner das oberste Ziel.“

Die Christdemokraten gehen noch ein wenig weiter. In einer eigenen Pressemitteilung führt Fraktionsvorsitzender Richard Bley aus: „Im letzten halben Jahr ist es zu einem sehr unerfreulichen Schlagabtausch zwischen der Verwaltung der Stadt Mettmann einerseits und Mettmann-Impulse andererseits gekommen. Dieser gipfelte in der Mitteilung, dass Mettmann-Impulse sich nicht mehr an der Durchführung des Weinsommers beteiligt. Ausschlaggebend hierfür sollen Sicherheitsanforderungen sein, die von ehrenamtlicher Seite nicht mehr erfüllbar seien.“

Dazu der Fraktionsvorsitzende der CDU Mettmann, Dr. Richard Bley: „Die Stadt Mettmann ist auf ehrenamtliche Mithilfe elementar angewiesen. Dazu gehört der Weinsommer ebenso wie der Blotschenmarkt und das Schützenfest.“ Und er führt weiter aus: „Aufgabe der Verwaltung und damit vor allem des Bürgermeisters muss es sein, eine Kommunikation zu etablieren, die zur Lösung der Probleme führt. Man schaue sich dagegen die Presseberichte der letzten Tage an: Statt gemeinsamer Lösungen gibt es wechselseitige öffentliche Erklärungen mit gegenseitigen Schuldzuweisungen. Eine solche Vertiefung von Gräben zwischen Ehrenamt und Verwaltungsspitze kann nicht im Interesse der Stadt liegen. Alle Beteiligten sind stattdessen aufgefordert, Lösungen zu finden. Gerade die von Mettmann-Impulse veranstalteten Events wie Weinsommer und Blotschenmarkt gehören zu den unverzichtbaren Highlights des Jahreskalenders, eine Durchführung dieser Veranstaltungen ohne ehrenamtlich Engagierte ist nicht vorstellbar.“ Die CDU Mettmann appelliere an Verwaltung und Mettmann-Impulse, hier kurzfristig doch noch eine tragfähige Lösung zu finden.

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