Kreis Mettmann Wanted: Wasseradern!

Kreis Mettmann · Karl-Heinz Theuerkauf ist Geopathologe. Der Mettmanner sucht mit einer Wünschelrute nach unterirdischen Wasseradern und Elektrosmog.

Jahrelang litt Karl-Heinz Theuerkauf unter chronischen Entzündungen. Seine Hausärztin drängte zur Operation, ein anderer Arzt riet ihm ab. "Zum Schluss war ich so schwach, dass ich gerade mal 100 Meter laufen konnte", erinnert er sich an seine gesundheitliche Krise. Auf der Suche nach Alternativen jenseits der Schulmedizin gelangte er schließlich auch zur Geopathologie - und blieb dort hängen. Mittlerweile ist Theuerkauf selbst mit diversen Messgeräten auf der Suche nach Wasseradern und Elektrosmog.

Noch vor Jahren hätte er als Techniker all das als Hokuspokus abgetan. Als er jedoch inmitten seiner Krankheit einen Rutengänger zu Rate zog und die empfohlenen Schutzmaßnahmen tatsächlich zu Heilerfolgen führten, war die Sache klar: Theuerkauf wollte mehr wissen über die Zusammenhänge von Störungen im Erdboden und körperlichen Beschwerden. Er ließ sich zum Geopathologen ausbilden und besucht seither Menschen, die von Wasseradern und Elektrosmog um den Schlaf gebracht werden.

"Oft beginnen die Probleme mit Schlafstörungen", weiß der Baubiologe aus eigener Erfahrung. Allergien, Neurodermitis, Erkältungsanfälligkeit: Die Palette der Beschwerden, die darauf folgen können, ist lang. Viele seiner Kunden haben eine lange Leidensgeschichte und oft auch eine Odyssee von Arzt zu Arzt hinter sich, bevor sie bei ihm anrufen. Immer häufiger seien es jedoch auch Ärzte, die ihre Patienten zu ihm überweisen, weil die Schulmedizin an ihre Grenzen gelangt ist.

"Die erste Frage ist dann oft, ob man umziehen muss, wenn tatsächlich Wasseradern gefunden werden", berichtet Karl-Heinz Theuerkauf von Sorgen und Nöten. In den meisten Fällen sei das jedoch nicht nötig. Noch nicht mal das Bett müsse zwangsläufig umgestellt werden. Stattdessen sucht der Geopathologe nach Alternativen, die ohne Ortswechsel machbar sind. Dazu gehören Materialien und Geräte, mit denen für ausreichenden Schutz gesorgt werden kann. Im Fokus steht dabei vor allem der Schlafplatz. "In der Nacht regeneriert sich das Immunsystem des Körpers. Wenn dieser Prozess gestört wird, werden wir anfällig für Krankheiten", weiß Theuerkauf. Oft genüge es schon, diesen Ort ausreichend gegen geopathologische Einflüsse abzuschirmen, um Heilungserfolge zu erzielen: "Ein Leben ohne Handy und Computer ist kaum noch denkbar. Tagsüber müssen wir uns diesen Dingen stellen, aber nachts sollte man davon unbeeinflusst schlafen."

Etwa drei Stunden dauert sein Besuch im Domizil seiner Kunden. Warum sie ihn in ihre Wohnung bitten und unter welchen Krankheiten sie womöglich leiden, will er vorher nicht wissen. "Oft knistert es schon in der Wohnung", beschreibt er eine Wahrnehmung, die weniger feinfühligen Menschen vermutlich entgeht. Manchmal sei es auch so, dass die Beschwerden nach einem Umzug begonnen hätten. Umso wahrscheinlicher sei es dann, dass geopathologische Einflüsse eine Rolle spielen können. Auch Haustiere können ein Indiz dafür sein, wo man besser nicht schlafen sollte: "Hunde würden sich ihren Schlafplatz nie freiwillig auf einer Wasserader suchen."

(magu)
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