Wülfrath Wahl: Claudia Panke . . . und wer noch?

Wülfrath · Die Amtsinhaberin ist die Kandidatin von WG, CDU und FDP. Ansonsten nur Schweigen. Gibt es Gegenkandidaten?

 Der Moment des Sieges: 2009 wurde Claudia Panke nach nur sechs Wochen Wahlkampf als Bürgermeisterin gewählt.

Der Moment des Sieges: 2009 wurde Claudia Panke nach nur sechs Wochen Wahlkampf als Bürgermeisterin gewählt.

Foto: Janicki, Dietrich (jd-)

Seit November ist klar: Bürgermeisterin Claudia Panke, die eigentlich bis 2015 gewählt ist, tritt bereits am 25. Mai zur Wiederwahl an. Ob sie allerdings Mitbewerber bekommt, ist fraglich. Noch hat sich kein anderer Kandidat erklärt und die Herumdruckserei bei der Wer-tritt-gegen-sie-an-Frage ist in den vergangenen Wochen so spürbar laut geworden, dass der Druck auf SPD, Grüne und Linke deutlich gewachsen ist. SPD-Parteichef Wolfgang Preuß und der Fraktionsvorsitzende Manfred Hoffmann sagen weiter: Wir werden einen Kandidaten haben. In Gesprächen mit den Grünen sondiere man auch die Möglichkeit der Einigung über einen gemeinsamen Kandidaten. Die Linke hat aber bereits abgewinkt: Wir werden keinen eigenen Kandidaten präsentieren, hat Fraktionschef Frank Homberg verlautbaren lassen. Und jetzt? Bekommt die vom bürgerlichen Lager von WG, CDU und FDP unterstützte Claudia Panke keinen Gegenkandidaten oder -kandidatin? Es ist nicht auszuschließen, dass Panke als einzige Bewerberin auf dem Wahlzettel zur Bürgermeisterwahl am 25. Mai steht.

Einer Koalition verweigern sich WG, CDU und FDP aber strikt. "Wir wollen sehen, wo es in der Sache immer Gemeinsamkeiten gibt und danach werden wir entscheiden", sagte WG-Fraktionschef Ralph Mielke jüngst. CDU-Parteivorsitzender Seidler will im Rat ebenfalls keine Koalition. Panke ist in den vergangenen vier Jahren das Spiel mit wechselnden Mehrheiten gewohnt.

Und links? Der SPD läuft langsam aber sicher die Zeit davon. Wer soll's machen gegen die Amtsinhaberin? Wer will sich in einer Wahl verbrennen, bei der er unter schlechten Voraussetzungen nur kleine Siegchancen hat? Ein ambitionierter, junger Sozialdemokrat, der nach Höherem strebt, wird es nicht sein, wissen alle in der Partei. Hoffmann selbst auch nicht. "Ich auf keinen Fall", stellte er bereits vor Wochen klar. Und ein älterer Kämpe, dem eine Niederlage nicht mehr wehtut und der Partei Zeit verschafft, damit sie sich auf die übernächste Wahl vorbereiten kann, ist ebenfalls (noch) nicht in Sicht. Gespräche mit den Grünen gibt es. Mehr aber auch nicht. Man will Positionen sortieren — und vielleicht einen gemeinsamen Kandidaten finden. Vielleicht macht es einer, dessen persönliche Eitelkeit einfach so groß ist, dass er abseits der realen Siegchance mal ein paar Wochen im Mittelpunkt stehen will.

Innerhalb der SPD scheint aber die Überzeugung "Einen Kandidaten auf jeden Fall" zu bröckeln. Es ist nicht auszuschließen, dass die SPD keinen Kandidaten präsentiert oder unterstützt, heißt es in Parteikreisen. Aber: Welche Außenwirkung hat ein solches Eingeständnis? Fakt ist: Wer auch immer sich noch als Bürgermeisterkandidat bewirbt, muss sich bis zum 7. April, 18 Uhr, erklären. Geschähe dies nicht, würde es skurril. Die Wahl wäre bei nur einer Kandidatin keine Wahl mehr. Aber es sei legitim mit nur einem Namen eine Wahl abzuhalten, sagt eine Kreissprecherin. Und noch mehr (natürlich nur theoretisch): Wenn niemand wählen ginge außer Panke, wäre sie Bürgermeisterin in Wülfrath — von sich selbst gewählt.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort