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Erkrath Von der Orgel fasziniert

Erkrath · Charlotte Nink, Kirchenmusikerin der evangelischen Kirchengemeinde Erkrath, hat bereits als Teenager praktische Erfahrungen mit der Königin der Instrumente gemacht.

 Charlotte Nink freut sich über die renovierte Orgel in der Evangelischen Kirche an der Bahnstraße.

Charlotte Nink freut sich über die renovierte Orgel in der Evangelischen Kirche an der Bahnstraße.

Foto: Dietrich Janicki

In ihren Chören haben viele Menschen das Singen erlernt oder ihrem Orgelspiel während eines Gottesdienstes gelauscht. Einen guten Teil ihrer musikalischen Arbeit verbringt Charlotte Nink, die Kirchenmusikerin der evangelischen Gemeinde, allein bei Proben an der Orgel. Zwar hat Nink auch das Spiel auf Klavier und Blockflöte erlernt, doch die Orgel ist ihr Haupt- und Lieblingsinstrument.

Der Beginn dieser wunderbaren Freundschaft liegt im ostfriesischen Aurich, wo die damals neunjährige Charlotte zur Einweihung einer Orgel im Bachchor sang und das neue Instrument einen bleibenden Eindruck bei ihr hinterließ. Später als Teenager nahm sie in einer kirchlichen Schule in Hessen an einer Orgel-AG teil und machte dabei erste praktische Erfahrungen.

Studium der Kirchenmusik

Nach einem weiteren Umzug erhielt sie in Köln erstmals Einzelunterricht an der Orgel. So war ihr Weg zum Studium der Kirchenmusik in Düsseldorf vorgezeichnet. Wo Nink auch hinkam, stets hat sie sich mit den lokalen Orgeln vertraut gemacht. Sie erinnert sich besonders an die in englischer Tradition gebauten Orgel in der Saint Giles Kathedrale in Edinburgh, wo sie während eines Au Pair-Jahres wohnte oder an die Marcussen-Orgel im Schleswiger Sankt-Petri-Dom, die sie Dank einer Vermittlung ihrer Tante bespielen durfte.

Ganz besonders vertraut ist ihr jedoch die Orgel der Evangelischen Kirche Erkrath. Nink trat am 1. August 1973 ihre Stelle an, ihre Orgel wurde am ersten Advent 1979 in Dienst gestellt. Sie ist das letzte Werk des Schwelmer Orgelbaus. Die Vorgängerorgel mit pneumatischer Mechanik hatte ausgerechnet an einem Karfreitag ihren Geist aufgegeben.

Einige ihrer Pfeifen wurde in die neue, mit einem elektrischen Gebläse ausgestattete Orgel verbaut, die eine Viertelmillion Mark kostete. In der Farbgebung zunächst in zurückhaltendem Protestantisch-Grau gehalten, erstrahlt die Orgel heute nach einer Generalrenovierung der Kirche in schickem Bordeaux-Rot. Einen buchstäblichen Schicksalsschlag, als im Jahr 2000 ein Blitz einschlug, überstand das Instrument fast unbeschadet.

Konzerte mit Virtuosen

In 33 Jahren konnten Nink und ihre Orgel große Namen der Organistenwelt zu Konzerten in die Erkrather Kirche locken. Zur Einweihung spielte der Kölner Musikprofessor Wolfgang Stockmeier, im Jahr 1993 der Organist der Evangelischen Kirche Jerusalem Roman Krasnowski und im Jahr 2010 der Organist der Dresdner Frauenkirche Samuel Kummer.

Mit Hilfe von eingebauten Tremulanten kann Nink die Töne der Orgel verzerren und so das Vibrato der menschlichen Stimme imitieren. Das beeindruckte einst ein Chorkind so sehr, dass es seiner Mutter zu Hause berichtete: "Die Frau Nink kann die Orgel zittern lassen."

(lard)
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