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Wülfrath Vier Sterne für den Radweg

Wülfrath · Dr. Achim Bartoschek ist leidenschaftlicher Radfahrer, was er mit einem eigenen Internetportal zu Radwegen auf alten Bahntrassen zum Ausdruck bringt. Der Panoramaradweg ist einer seiner Favoriten.

 Dr. Achim Bartoschek kennt sich aus auf Bahntrassen, die zu Radwegen umfunktioniert sind.

Dr. Achim Bartoschek kennt sich aus auf Bahntrassen, die zu Radwegen umfunktioniert sind.

Foto: privat

Achim Bartoschek wertet die Güte der Radfahrtrassen auf seine Art. Der Panoramaradweg Niederbergbahn hat schon vor seiner offiziellen Eröffnung Mitte Juli Einzug in seine Fan-Liste gehalten, ist in den Top-22-Favoriten gelandet und von Bartoschek mit vier von vier möglichen "Fahrrädern" bewertet worden. Das bedeutet übersetzt: "Die absoluten Highlights der Bahntrassenradwege, die man einfach einmal gefahren sein muss."

Herr Bartoschek, was macht Sie zum Spezialisten für Bahntrassenradwege?

Bartoschek Ich beschäftige mich seit etwa zehn Jahren mit dem Thema. 2001 habe ich erstmals gezielt einen Radweg auf einer Bahntrasse befahren und mich dann intensiver damit auseinandergesetzt. Es gab noch keine Gesamtübersicht, da bin ich mit der Seite gestartet. Schon nach kurzer Zeit kam jede Menge Input von anderen Interessierten und die Seite ist schnell gewachsen. Die Strecken in Deutschland katalogisieren wir sehr genau und stellen auch viele Fotos online. Irgendwann sind Übersichten für Europa und Übersee hinzugekommen.

Wie viele derartige Wege gibt es denn in Deutschland?

Bartoschek Wir haben in Deutschland etwa 550 Strecken erfasst. Über 80 Prozent davon konnte ich inzwischen selbst besuchen. Mein Ziel ist es, alle deutschen Strecken zu dokumentieren.

Sie haben auch den Panoramaradweg Niederbergbahn in Augenschein genommen. Wie haben Sie davon erfahren? Immerhin ist das ja doch ein sehr junges Projekt.

Bartoschek Mit dem Alleenradwege-Programm werden zurzeit in NRW zahlreiche aufgegebene Bahnstrecken zu Radwegen umgebaut. Über eine vorbereitende Studie habe ich schon früh von dem Projekt erfahren. Ich war dann während der Bauphase mehrfach zu Terminen vor Ort, konnte Anfang Juni die Strecke erstmals komplett erkunden und bei der Eröffnung den nächsten Fortschritt hautnah mit erleben. Schon bemerkenswert, was in kurzer Zeit zustande gebracht wurde.

Was macht den Panoramaradweg Niederbergbahn so besonders?

Bartoschek Der Panoramaradweg sticht durch seine Viadukte und die ungewöhnliche Verbindung von Stadt und Land heraus. Hervorragend umgesetzt ist die stringente Einhaltung gestalterischer Elemente wie die Brückengeländer oder Betonschwellen. Das findet man in dieser Konsequenz selten. Mir gefällt auch, dass entlang des Weges immer wieder die Bahn-Vergangenheit inszeniert wird. In Heiligenhaus sind die Waggonbrücke und der noch zu renovierende Bahnwaggon Beispiele dafür. Und ich denke, weitere Elemente werden noch folgen. Der Weg eröffnet faszinierende Blicke in die Landschaft und bietet insgesamt ein erstklassiges Angebot für viele Leute direkt vor der Haustüre. In dieses Bild passt gut, dass sich die Niederbergbahn in ein größeres Streckennetz aus insgesamt vier Panorama-Radwegen einfügt. Diese verankern die Idee eines Bergischen Trassenverbundes noch tiefer in der Region. Ich rechne damit, dass 2013 rund 300 Kilometer Radwege miteinander verbunden sein werden, knapp 60 Prozent davon auf alten Bahntrassen.

Gibt es auch Kritikpunkte oder Verbesserungsvorschläge?

Bartoschek Es gibt aus meiner Sicht zwei zu beobachtende Stellen. Zum einen ist das in Velbert auf Höhe der IKEA-Werksausfahrt. Zum anderen die Querung der Abtskücher Straße. Die Stelle funktioniert nur dann, wenn nicht besonders viel Verkehr ist. Es wäre gut, die geplante Brücke bald zu bauen. Die Attraktivität könnte außerdem durch ein paar Bänke oder zusätzliche Gastronomie direkt an der Strecke erhöht werden. Aber das hängt ja alles auch mit finanziellen Fragen zusammen. Insgesamt darf die Region stolz sein auf das, was dort entstanden ist, insbesondere in dieser Qualität. Und der Kreis Mettmann macht sich ja auch für Abschnitte abseits der Trasse stark, die unser großes Ziel des Radwegeverbunds komplettieren. Im Umfeld sind dazu noch deutlich größere Anstrengungen notwendig.

Stefan Mülders stellte die Fragen

(RP/rl)
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