Mettmann Viele Fahrgäste, zu wenige Züge

Düsseldorf · Die kommunale Mettmanner Eisenbahn befördert täglich immer mehr Fahrgäste und erreicht die Grenze ihrer Kapazität. Für weitere Fahrzeuge haben die Eigentümer, die Städte und Kreise, kein Geld.

Die Regiobahn startet mit einer Erfolgsmeldung ins neue Jahr: Erstmals befördert die Mettmanner Kommunalbahn mehr als 20 000 Personen an einem Tag. Bei einer Fahrgastzählung und -befragung am letzten Donnerstag im November durch Studenten der Bergischen Universität Wuppertal wurden 21 600 Personen gezählt, die in die Züge der Regiobahn zwischen den Endstationen Mettmann Stadtwald und Kaarster See zustiegen.

Damit hat die Bahn ihre Kapazitätsgrenze erreicht, sagte gestern der Geschäftsführer der Regiobahn, Joachim Korn. "Bei gutem Willen kann da keiner mehr zusteigen", sagte er mit Blick auf die Hauptverkehrszeit am Morgen. "Wir haben schon die Situation gehabt, dass Leute auf dem Bahnsteig zurückbleiben mussten."

"Wir räumen die Bahnsteige ab"

Zwei Gründe nannte Korn für den Fahrgastzuwachs. So fährt seit der Fahrplanumstellung des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR) im Dezember 2009 die Regiobahn ab Gerresheim in Richtung Düsseldorf Hbf nicht mehr hinter der S 8, sondern davor. "Da räumen wir die Bahnsteige ab", freut sich Korn. Der neue Fahrplan hat auch zur Folge, dass die Regiobahn pünktlicher fährt. Denn in der Vergangenheit war es immer wieder zu Verzögerungen deshalb gekommen, weil die Regiobahn hinter der verspäteten S 8 fahren musste.

Zweiter Grund für die Fahrgastzunahme: Am Haltepunkt Neandertal wurden Anfang des Jahres 100 neue Park & Ride-Parkplätze in Betrieb genommen. Schon nach nur wenigen Wochen, nachdem sich die Erweiterung herumgesprochen hatte, waren sie täglich voll belegt.

Angesichts solcher Beförderungszahlen könnte die Regiobahn gut zwei weitere Triebwagen gebrauchen. Dies belege auch eine Kundenbefragung des Verkehrsverbundes, so Geschäftsführer Korn. Doch dafür haben die Gesellschafter, die Städte und Kreise an der Strecke, kein Geld. Und der Bund hat seine Mittel gekürzt.

(RP)
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