Mettmann Verwirrspiel um zwei Männer und eine Frau

Mettmann · Im Kammerspielchen an der Poststraße wurde das Stück "Enigma" aufgeführt. Viel Lob für Regie und Schauspieler.

"Enigma" heißt das aktuelle Schauspiel, das im Kammerspielchen aufgeführt wird. Entlehnt ist es einem Musikstück des englischen Komponisten Edward Elgar. Rätselhaft der Titel, anspruchsvoll das Stück des französischen Autors Éric-Emmanuell Schmitt, hervorragend die Schauspieler Edmund Willms und Stephan Tacke-Unterberg.

Enigma (Duden: Mysterium, Geheimnis) beschreibt die Rätsel einer liebenden Frau, obwohl nur zwei Männer im Stück auftreten. Die Liebe zu der Frau - Helene - verbindet die zwei Männer. Aber das müssen sie erst einmal herausfinden. Zwei total unterschiedliche Persönlichkeiten: Der Schriftsteller Abel Znorke (Edmund Willms) liebte Helene leidenschaftlich. Irgendwann war er nicht mehr Herr dieser Leidenschaft und schickte sie weg. Der Andere, Eric Larsen (Stephan Tacke-Unterberg), liebte Helene mit jeder Faser seines Ichs, gab sich selbst auf, war nur für sie da.

Zwei Jahre nach der Hochzeit starb sie an Krebs. Eric hatte sie aufopfernd gepflegt. Nach ihrem Tod fand er die Liebesbrief-Korrespondenz mit Abel. Eric entschloss sich, den Briefaustausch fortzusetzen, indem er ihren Briefstil und ihre Handschrift imitierte. Abel merkte nichts und antwortete wie gewohnt leidenschaftlich und zärtlich. Für den Ehemann Eric erfüllten diese Briefe die Vorstellung, seine Frau lebe noch. Zehn Jahre lang. Dann veröffentlichte der Schriftsteller die Liebesbriefe.

Für Eric brach eine Welt zusammen. Er entschloss sich, den einsam lebenden Abel aufzusuchen. Tatsächlich geht die von Éric-Emmanuel Schmitt erzählte genau anders herum und fängt mit den endlosen und zuweilen bösartigen Diskussionen zwischen den beiden Männern an. Drei kritische Besucherinnen - Waltraut Kammler, Irene Jeß und Erika Schulze - gaben ihre Urteile ab: "Sehr gut", "Spannend". Alle Drei waren Mitglieder der ehemaligen Laienbühne "Unterfeldmäuse" und haben bereits unter dem Regisseur Marc Ossenbrink gearbeitet.

Und was ist mit dem Mettmanner Publikum? Es blieb an diesem Sonntag weitgehend der Aufführung fern. Aber eine letzte Chance gibt es noch: Am Samstag 30.9. um 20 Uhr wird das Stück zum dritten Mal aufgeführt.

(gund)
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