Mettmann Verwaltung startet zweiten Anlauf für Stadtwerke-Gründung
Mettmann · Die Stadt Mettmann startet einen zweiten Versuch, die Strom- und Gaskonzession zu vergeben und einen Kooperationspartner für die eigenen Stadtwerke zu finden.
Im Bundesanzeiger wird in den nächsten Wochen bekanntgegeben, dass die Stadt Mettmann neue Konzessionäre für Strom und Gas sucht. Gleichzeitig sucht die Stadt einen Kooperationspartner für die Stadtwerke. Drei Monate nach der Veröffentlichung schließt sich das Auswahlverfahren an.
Die Strom- und Gaskonzessionen sollen im Wege des sogenannten "Stuttgarter Modells" vergeben werden. Beim "Stuttgarter Modell" handelt es sich um getrennte Konzessionsvergabeverfahren für Strom und Gas gemäß § 46 Energiewirtschaftsgesetz, an denen sich alle interessierten Unternehmen selbstständig beteiligen können. In dem Verfahren wird den Bewerbern die Möglichkeit eröffnet, als Nebenangebot ein Kooperationsangebot zu unterbreiten. Wie Stadtkämmerer Reinhold Salewski dazu erklärt, wird die Stadt mit dem Bundeskartellamt und der Kommunalaufsicht das vorgesehene Vergabeverfahren im Einzelnen abstimmen.
"Es gibt zwei Möglichkeiten", sagt Reinhold Salewski, der in Sachen Konzessionsvergaben und Kooperation das Verfahren federführend leitet. "Es kann sein, dass sich ein Interessent meldet, der sagt, ich will nur die Konzession übernehmen und es kann sein, dass sich Bewerber melden, die sowohl die Konzessionen als auch eine Kooperation mit dem Stadtwerken Mettmann anstreben." Sollte der Bewerber, der nur die Konzessionen will, sich gegen andere Bewerber (Konzessionen und Kooperationspartner) durchsetzen und die besten Leistungskriterien vorweisen, wären die Stadtwerke Mettmann vom Tisch. "Diese Möglichkeit muss laut Bundeskartellamt ausdrücklich möglich sein", sagt Salweski. Die Leistungskriterien für die Vergabe von Konzessionen sind: Sichere Netze, preisgünstig, verbraucherfreundlich, Effizienz und Umweltverträglichkeit. "Wir hoffen natürlich, dass derjenige Bewerber das Rennen macht, der sowohl die Konzession übernimmt als auch als Kooperationspartner einsteigt", sagt Salewski. Es gäbe auch die Chance, dass die Stadtwerke Mettmann als stiller Teilhaber einsteigen und so ebenfalls Geld verdienen.
Salewski geht davon aus, dass sich auf die Bekanntmachung im Bundesanzeiger zahlreiche Bewerber melden. Beim letzten Verfahren waren es mehr als zehn. Die Stadtwerke Ratingen und Monheim auf der einen sowie Erkrath, Heiligenhaus und Wülfrath hatten ebenfalls Interesse gezeigt, in den Stadtwerkeverbund einzusteigen. Die Stadt Mettmann hofft auf zusätzliche Einnahmen in Höhe von mehreren Hunderttausend Euro jährlich durch die Stadtwerke.
