Mettmann Verein wagt Neuanfang

Düsseldorf · Rasse- und Ziergeflügelzüchter stellten Tiere bei der Gründungsschau am Röttgen aus.Bernhard Krus ist Vorsitzender: Ein zeitaufwändiges Hobby. Die Züchter möchten Vorurteile abbauen.

Gegacker dringt aus der Scheune des Hotels am Röttgen: Züchter aus der Region präsentierten 140 Geflügeltiere vom Huhn bis zum Fasan. Mit der Ausstellung wollte sich der im Juni gegründete Rasse- und Ziergeflügelzuchtverein (RZZV) Mettmann-Metzkausen 2007 der Öffentlichkeit vorstellen.

Der RZZV startet mit sieben Mitgliedern. Wenngleich es in Mettmann bereits seit 100 Jahren einen Geflügelverein gibt, hat sich die Gruppe um ihren Vorsitzenden Bernhard Krus zu einer Neugründung entschieden. „Der alte Verein wird mittlerweile nur noch verwaltet, es gibt keine Aktivitäten mehr“, erklärt Krus. „Mit unserer Ausstellung wollen wir beweisen, dass sich so etwas auch heute noch aufziehen lässt“. Eine Besucherzielgruppe ist vorhanden: Allein im Rheinland sind 3500 Geflügelzüchter in Vereinen organisiert.

Nachwuchssorgen

Wenngleich ihm ein Beibehalten des Traditionsvereins lieber gewesen wäre, beehrte auch Gerhard Ziegler die Ausstellung. „Ich möchte zeigen, dass ich auch hinter neuen, aufstrebenden Vereinen stehe“, sagt der Vorsitzende des Landesverbandes der Rheinischen Rassegeflügelzüchter. Gleichzeitig beklagte Ziegler, dass sich viele junge Menschen nicht mehr für die Geflügelzucht interessierten. Bernhard Krus sieht den Grund für die Überalterung vieler Vereine in schlechter Außendarstellung. „Wir Züchter haben kein besonders gutes Image“, findet Krus. „An die Öffentlichkeit gelangen vor allem Negativbeispiele wie Leute, die ihre Tiere auf ihrem Balkon halten“. Schon die Suche nach einem Ausstellungsraum gestaltete sich schwierig. „Es hat lange gedauert, bis wir beim Hotel am Röttgen fündig wurden“, erzählt Krus. „Viele denken beim Thema Hühner leider zuerst an die Geflügelpest. Dabei sind es gerade wir Züchter, die sich mit großer Hingabe um die Tiere kümmern.“ Für die meisten Geflügelliebhaber bleibt das Züchten lediglich ein Hobby. „Durch den Verkauf der Tiere bekomme ich oft nicht mal das Futtergeld wieder rein“, sagt Krus. „Ich mache es aus Liebe zu den Tieren.“

Entwicklung der Tiere

Das Züchten sei zudem mit einem großen Zeitaufwand verbunden. „Es ist mehr als Füttern und Wasser nachfüllen“, erklärt Krus. „Ich beobachte zum Beispiel, wie sich die Tiere entwickeln.“

Seinem Hobby geht der Sohn eines Landwirts nunmehr seit über 45 Jahren nach. „Die einen spielen Fußball und ich züchte Geflügel“, sagt Krus.

(RP)
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