Tanzen in Mettmann Argentinische Leidenschaft bei der Milonga

Mettmann · Jede Stadt, die auf sich hält, veranstaltet eine Milonga. Genussvoll tanzen in schöner Atmosphäre bietet nun zum zweiten Mal die Kulturvilla an. Und für alle Teilnehmenden auf der Tanzfläche gilt: Je voller die Milonga, desto kleiner werden Figuren getanzt. „Bleien Sie möglichst in geschlossener Umarmung“, raten Fachleute.

Bruna Lavaroni und Franco Lus bitten zur Milonga. Beginn ist Donnerstag um 21 Uhr an der Beckershoffstraße.

Bruna Lavaroni und Franco Lus bitten zur Milonga. Beginn ist Donnerstag um 21 Uhr an der Beckershoffstraße.

Foto: F. Lus

Der tänzerische Kontakt entstand ursprünglich über Christian Schwarz, leidenschaftlicher Tangotänzer. „Ich habe leider zwei linke Füße“, gesteht Constanze Backes. Aber bei den Tango-Veranstaltungen denkt sie immer „was für schöne Leute! Was für schöne Musik!“ und weil der Kulturvilla-Chefin Stimmung und Drumherum, die argentinischen Tango kennzeichnen, so gefallen, veranstaltet sie Donnerstag die zweite Milonga in der Kulturvilla.

„Ich sitze lediglich an der Kasse“, die beiden Tänzer Bruna Lavaroni und Franco Lus führen durch den Abend. „Die beiden sind echt Kult.“ Und bringen ebenso viel Können wie Flair mit. Vor elf Jahren entdeckte Franco Lus den argentinischen Tango, zusammen mit Partnerin Bruna Lavaroni bildet sich der 49-Jährige „regelmäßig weiter“ – bei einem in Buenos Aires lebenden Lehrer. „Wann immer wir die Chance haben, ihn in Europa zu treffen, sehen wir uns“, ansonsten gibt’s Treffen per Zoom. „Tango entwickelt sich immer weiter“, neue Schritte, neue Elemente – manches davon soll auch bei der Milonga vermittelt werden.

Mitmachen kann jeder, der die ersten Tanzschritte und Regeln kennt. Denn egal, wie weit die Tanzfläche ist, gilt die Devise „Rücksicht nehmen“, Zusammenstöße mit anderen Paare gilt es zu vermeiden. „Wenn man lernen möchte, sollte man regelmäßig tanzen. Es ist wichtig, kontinuierlich zu arbeiten“, empfiehlt der Tänzer. Zuletzt nahm das Paar bei der WM in Argentinien teil.

Milonga ist eine Art Tanzfest, bei der Leute zusammenkommen, um Tangos miteinander zu zelebrieren. Das macht das Event zur sozialen Begegnung mit eigenen Ritualen. Zum Tanz auffordern können Frauen wie Männer, die Aufforderung erfolgt nonverbal und nur mit Blicken, der Fachmann nennt sie „Mirada“. Auch das Okay zum Tanz wird ohne Worte gegeben. Jeweils drei bis fünf Stücke eines Stils bilden sogenannte Tandas. Auf sie folgt die kurze musikalische Unterbrechung mit Namen „Cortinas“, die Paare trennen sich und formieren sich neu. Die passende Musik legt Sergio Saucet auf, ein berühmter Tango-DJ, ebenfalls gebürtig aus Buenos Aires.

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