Mettmann Velberter Juwelenraub ist Thema in der Sendung "Aktenzeichen XY"

Mettmann · Der spektakuläre Fall ist seit April vergangenen Jahres ungelöst. Spuren führen nach Essen. Die Eingangstür des Geschäfts wurde mit einem Auto gerammt.

 Das Kantholz wurde als Rammbock genutzt. Unbekannte fuhren mit einem Seat gegen die Eingangstüre des Juweliers in Velbert.

Das Kantholz wurde als Rammbock genutzt. Unbekannte fuhren mit einem Seat gegen die Eingangstüre des Juweliers in Velbert.

Foto: Kreispolizei

"Aktenzeichen XY ... ungelöst" - am heutigen Mittwoch bittet Moderator Rudi Cerne, zusammen mit der Kriminalpolizei, wieder einmal um Mithilfe, wenn er im Abendprogramm des ZDF, von 20.15 Uhr bis 21.45 Uhr, über ungeklärte Kriminalfälle aus der Vergangenheit berichtet.

Es geht unter anderem um einen spektakulären Juwelenraub, der seit April vergangenen Jahres ungeklärt ist. Der Tathergang vor einem Jahr, laut Polizeibericht: In der Nacht auf den 2. April 2013, um 3.44 Uhr, brachen zwei Unbekannte in die Geschäftsräume eines Juweliers an der Friedrichstraße in Velbert-Mitte ein. Anwohner wurden aus dem Schlaf gerissen, als die Täter mit einem blauen Seat Alhambra die Eingangstüre des Geschäftes rammten.

Dazu hatten sie zuvor ein mitgebrachtes Kantholz über zwei herbeigeschafften Ziegelsteinen und einem Kunststoffhocker platziert, um diese ungewöhnliche Gesamtvorrichtung als Rammbock zu nutzen. Videoaufzeichnungen einer durch den Einbruch ausgelösten Überwachungsanlage zeigen dann die zwei in dunklen Kapuzenjacken gekleideten Straftäter, die mit Hämmern bewaffnet in den Geschäftsraum stürzen, Ausstellungsvitrinen zerstören und in kürzester Zeit Uhren und Schmuck im Gesamtwert von rund 70 000 Euro zusammenraffen. Die Fahndung blieb erfolglos, allerdings notierten Zeugen das Kennzeichen des Tatfahrzeugs: SO-KL 276.

Dieses Auto ist nach wie vor wichtigster Fahndungsansatz für die ermittelnde Kriminalpolizei. Denn schon in der Tatnacht hatte sich herausgestellt, dass der von den Tätern in Velbert benutzte Seat Alhambra knapp einen Monat zuvor, in der Nacht vom 7. auf den 8. März 2013, in Erwitte / Kreis Soest, bei einem bis heute ebenfalls noch ungeklärten Fall von Homejacking entwendet wurde. Erst am 2. Mai 2013, also einen Monat nach der Tat in der Schloßstadt, konnte der gesuchte Seat, mit dem Kennzeichen SO-KL 276, von der Polizei im benachbarten Essen sichergestellt werden.

Auf einem Parkplatz im Stadtteil Heisingen hatte der Alhambra nach Angaben von Zeugen bereits Tage oder sogar Wochen lang geparkt, bis das Fahrzeug mit auswärtigen Kennzeichen den Anwohnern zum Ärgernis und die Behörden informierte wurden. Weitere Fahndungsansätze könnten sich auch immer noch aus den am Tatort zurückgelassenen Tatwerkzeugen ergeben. So wurden neben Kantholz, Ziegelsteinen und Kunststoffhocker auch einer der zum Einbruch benutzten Hämmer von der Polizei am Tatort sichergestellt.

Das Werkzeug mit der Aufschrift "BASIC" ist 33,5 cm lang, hat einen roten Stiel, ein schwarzes Griffstück und einen ebenfalls schwarzen Schlagkopf. Bei einer wichtigen Frage hofft Chef-Ermittler Andreas Arnft auf Hilfe aus den "Aktenzeichen"-Zuschauerkreisen: Wo war das Tatfahrzeug im April vergangenen Jahres?

(RP)
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