Mettmann Unterricht am Nachmittag

Düsseldorf · Der Ganztagsbetrieb an den weiterführenden Schulen wird ausgebaut. Deshalb müssen Mensen eingerichtet und es muss zusätzliches Personal eingestellt werden.

Die Schullandschaft ist im Umbruch: Was an den Gesamtschulen seit Jahren gang und gäbe ist, wird an den anderen weiterführenden Schulen „schleichend eingeführt“, so stellvertretender KHG-Schulleiter Rudolf Kirschner. Gemeint ist der Ganztagsbetrieb. Die Verkürzung der Schulzeit auf acht Jahre an den Gymnasien bedeutet eine Verlängerung der Wochenstundenzeit. Die Schüler der Jahrgangsstufe 5 bis 12 werden zwischen 30 beziehungsweise 35 Stunden regulär unterrichtet. Hinzu kommen die verpflichtenden Arbeitsgemeinschaften. Und, so Kirschner in einem Antrag an den Schulausschuss weiter, der Bedarf an nachschulischer Betreuung der Kinder steigt ebenso.

Platz reicht nicht mehr aus

In diesem Schuljahr nehmen am KHG bereits neun Klassen mit 270 Schülern an einem Nachmittags-Unterricht in der Woche teil. Kirschner hat ausgerechnet, dass diese Zahl stetig wächst. Im nächsten Schuljahr 2008/2009 sind es bereits 14 Klassen mit 410 Schülern, davon werden 120 Schüler zweimal in der Woche an Nachmittagen unterrichtet.

Das hat zur Konsequenz, dass an den Schulen investiert werden muss. Sowohl in Um- und Neubauten als auch in Personal. Die Stadt hat am HHG und am KHG bereits eine Mensa bezuschusst, doch spätestens 2010 reiche der Platz am KHG nicht mehr aus.

Mittelfristig, so Kirschner, ist eine halbe Hausmeisterstelle für den Nachmittagsbereich und eine Aufstockung der Sekretärinnen-Stunden bis 16 Uhr nötig. Geld wird ebenfalls für die Finanzierung einer pädagogischen Fachkraft für die Hausaufgabenbetreuung mindestens für die Klassen 5 und 6 benötigt. Die Stadt müsse ferner zusätzliches Personal für die Essensausgabe und die Bibliotheks-Betreuung bereitstellen. Außerdem sollte die Gymnastikhalle des KHG den Kindern in der Mittagspause zur Verfügung gestellt werden. Langfristig, so die Meinung von Rudolf Kirschner, komme man nicht umhin, einen Anbau mit einer Mensa zu errichten, sowie weitere Klassen- und Aufenthaltsräume. Ähnliche Wünsche äußert auch die städtische Realschule. Weil: „Bis zum Schuljahr 2010/2011 werden bis auf die Stufe 5 alle Jahrgänge an einem an einem Wochentag Nachmittagsstunden haben, so dass in der Realschule an jedem Tag Unterricht in den Nachmittagsstunden stattfinden wird“, sagt Schulleiterin Regine Rottmann. Die SPD hat zudem gefordert, die Pro-Kopf-Pauschalen für den Schulbetrieb zu erhöhen. „Unser Geld für Sachbetriebsausgaben, wie Fotokopien und Unterrichtsmaterialien reicht nicht mehr aus“, sagte Regina Rottmann, die den Antrag unterstützte. Im Hauptausschuss soll über den SPD-Antrag entschieden werden.

Die Mettmanner Verwaltung will bis November ein Konzept vorlegen, wie die neuen Rahmenbedingungen umgesetzt und vor allem finanziert werden. Zwar gibt es eine Schulpauschale vom Land in Höhe von jährlich 867000 Euro. Doch dieses Geld ist für alle Mettmanner Schulen gedacht. Die Stadt muss also selbst in die Tasche greifen, um den Ganztagsbetrieb zu gewährleisten. Wie dies bei der derzeitigen Haushaltslage funktionieren soll, muss Kämmerer Reinhold Salewski klären.

(RP)
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