Mettmann Umzug: Tafel hilft nun an der Römerstraße
Mettmann · 15 Jahre lang gammelten die Räume vor sich hin, nachdem die Gaststätte "Zum Schnabel" an der Römerstraße 1997 geschlossen hatte. Nun ist dort die Mettmanner Tafel eingezogen und steuert auf den 200 Quadratmetern der Ex-Kneipe seit gestern die Versorgung der Hilfebedürftigen in der Kreisstadt.
Drei Wochen lang hatten die Tafeln in Erkrath Hilden und Haan die Menschen mitversorgt. An der Römerstraße sind das dienstags (11-13 Uhr) und samstags (10-12 Uhr) immerhin mehr als 120 Menschen.
Stiftung zahlt 12 000 Euro Miete
Gut 30 000 Euro hat die Diakonie in die Sanierung der Räume an der Römerstraße gesteckt. Den laufenden Etat, der sich wegen der größeren Räume und immer mehr Bedürftigen mit dem Einzug in die Römerstraße auf rund 30 000 Euro jährlich verdreifacht hat, sichern Sponsoren.
Allein die Maria-Nenninghoven-Stiftung sichert durch 12 000 Euro pro Jahr die Miete für die neue Adresse. Die Evangelische Kirchengemeinde sichert 10 000 Euro zu, Diakonie-Geschäftsführer Michael Reichelt ist optimistisch, mit anderen Kleinspendern die Summe zusammenzubekommen. Die Miete ist jedenfalls bereits bis Ende nächsten Jahres bezahlt.
Anders als an der Eichstraße ist das große Kühlhaus für alle verderblichen Waren nun nicht im Hof sondern ins Gebäude integriert. Die 40 ehrenamtlichen Mitarbeiter, die mit Leiterin Gisela Fleter und drei Fahrezugen die Hilfebedürftigen mit Nahrungsmitteln, Hygieneartikeln und Spielzeug für die Kinder versorgen, können nun noch effizienter arbeiten.
Das ist auch deshalb notwendig, weil die neue Nachbarschaft mit Argusaugen auf den neuen Tafel-Treff schaut. Obwohl man die Anwohner im Vorfeld informierte, sagt Reichelt, gab es gestern Nachfragen und erste kleinere Beschwerden. Doch es müsse sich alles erst einspielen. Die Tafelmitarbeiter werden deshalb auch in den ersten Wochen auf der Straße für einen geregelten Ablauf sorgen und auch mal weggeschmissene Zigarettenstummel aufsammeln.