Ukraine-Krieg Bewegende Mahnwache in Erkrath

Erkrath · Rund 400 Bürger waren dem Aufruf gefolgt und demonstrierten am Verdunplatz. In Erkrath lebende Menschen mit russischen Wurzeln solidarisierten sich mit Nachbarn, die aus der Ukraine stammen.

Teilnehmer der Mahnwache für die Ukraine am Verdunplatz.

Teilnehmer der Mahnwache für die Ukraine am Verdunplatz.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

(hup) Flagge zeigen gegen den russischen Präsidenten Putin und für den Frieden in der Ukraine – das haben am Montagabend rund 400 Bürger bei einer eindrucksvollen Mahnwache auf dem Verdunplatz in Hochdahl getan. Viele trugen Kleidungsstücke in den ukrainischen Nationalfarben Blau und Gelb und selbstgemalte Plakate mit Appellen wie „Stoppt Putins Krieg jetzt“. Zu dem friedlichen Treffen aufgerufen hatten die Vorsitzenden der Ratsfraktionen von CDU, Grünen, SPD, BmU, FDP, AfD, Die Linke sowie Bürgermeister Christoph Schultz.

Unter den Demonstrierenden waren auch in Hochdahl lebende ukrainische oder ukrainisch-stämmige Bürger sowie Russinnen und Russen. Eine von ihnen sorgten mit ihrem Bekenntnis – „Ich bin heute Ukrainerin, obwohl ich eine Russin bin“ – für einen bewegenden Moment. Bürgermeister Schultz hatte zuvor betont, dass der Krieg alle angehe. Der ehemalige Präsident des EU-Parlaments, Klaus Hänsch, begrüßte in seiner Ansprache ausdrücklich die militärische Kehrtwende Deutschlands. Man habe zu lange die Augen zugemacht. 

Erkraths Verwaltung beschäftigt sich derzeit intensiv mit den Auswirkungen des Krieges in der Ukraine. „Im Vordergrund stehen Ankommen und Unterbringung der Geflüchteten. Wie letztlich eine konkrete Verteilung der Geflüchteten durch Bund und Land erfolgen wird, ist noch offen“, hatte eine Stadtsprecherin auf Anfrage erklärt. Informationen dazu würden am Mittwoch nach einem Gespräch des Landes mit den kommunalen Spitzenverbänden erwartet. Anschließend könnten Maßnahmen umgesetzt werden. Ein Aufruf an die Bevölkerung, geeignete Unterbringungsmöglichkeiten in Privathäusern und -wohnungen zur Verfügung zu stellen, zähle dabei zu den aktuellen Überlegungen. Weil nach der Mahnwache viele Bürger ihre Spendenbereitschaft erklärten und fragten, wo und wie dies möglich sei, will die Stadt auf ihrer Internetseite eine Übersicht mit Adressen veröffentlichen. Am Dienstagmorgen soll es ein Treffen von Hilfswilligen beim Erkrather Freundeskreis für Flüchtlinge geben. Geklärt werden soll, ob es von Erkrath aus Hilfstransporte in Richtung Ukraine geben kann und wie für diese gesammelt wird.

Apropos Spenden: Erkraths Prinzenpaar Arno I. und Hilde I. werden die durch Ordensverkäufe erlösten 350 Euro komplett für die Ukraine-Hilfe spenden, hatten die ebenfalls zur Erkrather Mahnwache am Rosenmontag erschienenen Tollitäten erklärt.

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