Notrufe in Mettmann kommen jetzt in der Straße Auf dem Hüls an Übergangs-Leitstelle nimmt ihren Betrieb auf

Mettmann · Schon an ihrem Übergangsstandort gibt es für die Kreisleitstelle der Feuerwehr viele Verbesserungen. 2021 steht ein erneuter Umzug an: Dann in die neu gebaute Kreisleitstelle am Adalbert-Bach-Platz.

 Schon an ihrem Übergangsstandort bietet die neue Kreisleitstelle Verbesserungen für die Feuerwehr, so zum Beispiel eine Aufrüstung um mehrere Disponentenplätze.

Schon an ihrem Übergangsstandort bietet die neue Kreisleitstelle Verbesserungen für die Feuerwehr, so zum Beispiel eine Aufrüstung um mehrere Disponentenplätze.

Foto: Kreis Mettmann

METTMANN (arue) Die Kreisleitstelle hat jetzt in einem für diesen Zweck umgebauten Gebäude ihren Betrieb in Mettmann aufgenommen. Sie ist dort untergebracht, bis sie im Jahr 2021 neben dem Gebäude der Kreispolizeibehörde in das neu errichtete Polizei- und Feuerwehrzentrum am Adalbert-Bach-Platz umzieht. Dessen Grundsteinlegung war in der vergangenen Woche.

Auf die Kreisleitstelle sind die Notrufe aus acht kreisangehörigen Städten aufgeschaltet. Seit 1996 war sie in der Feuer- und Rettungswache Mettmann untergebracht. Die Räume entsprachen jedoch nicht mehr den stetig wachsenden Aufgaben für den Brandschutz, der Hilfeleistung und den Katastrophenschutz, so dass der Kreistag einer Interimslösung zustimmte und nunmehr Auf dem Hüls in Mettmann die Hilfeersuche entgegengenommen werden, bis der Neubau der Kreisleitstelle fertiggestellt ist. Das berichtet Tanja Henkel, Sprecherin des Kreises Mettmann, in einer Pressemitteilung.

 Der Arbeitsplatz eines Disponenten beinhaltet mehrere Bildschirme, an denen unter anderem der Standort des Anrufers und die Verfügbarkeit der Rettungskräfte ersehen werden können.

Der Arbeitsplatz eines Disponenten beinhaltet mehrere Bildschirme, an denen unter anderem der Standort des Anrufers und die Verfügbarkeit der Rettungskräfte ersehen werden können.

Foto: Kreis Mettmann

2018 wurden rund 120.000 Notrufe angenommen und circa 95.000 Einsätze bearbeitet. Die Bearbeitung von Notrufen erfordert nicht nur speziell geschultes Personal, sondern auch eine ausreichende Anzahl von Disponenten. Die Kreisleitstelle ist in der Lage, bei kurzfristig hohem Notrufaufkommen umgehend Einsatzkräfte aus der Bereitschaft im Dienstgebäude an den Einsatzleitplätzen einzusetzen. Insgesamt können zehn Einsatzleitplätze besetzt werden, an denen gleichzeitig Notrufe entgegengenommen werden.

Zudem ist die Kreisleitstelle in der Lage, Großeinsatzlagen und Katastrophen zu begegnen und hierbei wertvolle Unterstützungsleistungen für alle kreisangehörigen Feuerwehren zu erbringen. Hierfür stehen ihr umfangreiche Hilfsmittel wie zum Beispiel das Modulare Warnsystem des Bundes (z. B. NINA- und KatWarn-App) zur Verfügung. Ebenso lenkt und leitet die Kreisleitstelle sämtliche Einsätze des Rettungsdienstes im Kreis Mettmann. Darüber hinaus wird aktuell ein Ersthelferaktivierungssystem implementiert, das der Kreisleitstelle die Alarmierung von qualifizierten Ersthelfern bei akut lebensbedrohlichen Notfällen ermöglicht. Gerade bei Herz-Kreislauf-Stillständen soll so wertvolle Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes überbrückt werden.

Außerdem bieten die Disponenten der Kreisleitstelle den Anrufern in einer Notsituation immer ihre aktive Hilfe über das Telefon an, bis hin zur Reanimationsanleitung. Hierdurch erhält die Funktion der Kreisleitstelle als erstes Glied in der Rettungskette einen besonderen Stellenwert.

Neben der hohen Qualifikation des Personals erfährt die Kreisleitstelle ein neues Niveau an digitaler Technik. Im Zeitalter der vernetzten Leitstellen spielen die technische Ausstattung und die Ausfallsicherheit eine immer größer werdende Rolle. Für den unwahrscheinlichen Fall einer technischen oder betrieblichen Störung kann der Leitstellenbetrieb durch die benachbarte Leitstelle der Stadt Leverkusen übernommen werden. Gleichzeitig stellt die Leitstelle des Kreises Mettmann auch die Ausfallsicherheit der Leitstelle Leverkusen sicher. Der Großteil der nun in Betrieb genommenen Hardware wird im Jahr 2021 im Rahmen eines Redundanzkonzeptes mit in den unweit entfernten Neubau am Adalbert-Bach-Platz ziehen.

Die Arbeitsprozesse konnten am Standort Auf dem Hüls insgesamt optimiert werden, auch durch eine enge Verknüpfung mit dem Notarzteinsatzfahrzeug, das in dem Gebäude stationiert ist und vom Personal der Leitstelle besetzt wird. Zudem gibt es nun eine direkte Anbindung der Leitstelle an den Führungsstab des Kreises Mettmann, was für Großeinsatzlagen – insbesondere die klimabedingten Unwetterlagen zeigen den Bedarf – wichtig ist.

(arue)
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