Erkrath Trucks erobern den Lokschuppen

Düsseldorf · Die natürlichen Feinde der Eisenbahn, Lastwagen, waren am Wochenende im Hochdahler Lokschuppen zu Gast. Starke Lkw oder Trucks, wie die Nordamerikaner ihre großen Arbeitstiere der Straße bezeichnen.

Modell-Trucks im Lokschuppen Erkrath
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Modell-Trucks im Lokschuppen Erkrath

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Platzprobleme gab es in der 300 Quadratmeter großen Halle nicht: Die Mitbringsel der Interessengemeinschaft Truckmodellfahrer Düsseldorf hatten nur einen Maßstab von 1:14 bis 1:16. Betrieben wurden die allesamt mit Elektroantrieb ausgestatteten Fahrzeuge mit Akkus von 7,2 bis 12Volt.

Besucher rangierten Lastzüge

Besucher der Ausstellung durften sogar selbst Hand ans Steuer legen. Eine besondere Herausforderung bot eine aufgebaute Straße, die mit Hindernissen, Gegenverkehr und zahlreichen Kurven ausgestattet war. Wer als Kind schon einmal ein ferngesteuertes Spielzeugauto besessen hat, weiß um die Probleme des Einparkens Bescheid. Bei den robusten Modell-Lkw bereitet dem Laien das Steuern noch wesentlich mehr Kopfzerbrechen. "Oft werden wir dennoch als Opis belächelt, die ihre Spielzeugautos durch die Gegend kutschieren", berichtet Franz Schmald alias Trucker Franz, der bereits seit 1992 aktives Mitglied der Interessengemeinschaft ist. Der Erkrather besitzt sechs zusammengebaute Lastwagen-Bausätze verschiedener Hersteller, die allesamt das heimische Wohnzimmer zieren. "Meine Frau ist damit einverstanden", lacht der Rentner. "Besser wir sind mit unseren Autos beschäftigt, als das wir in die Kneipe gehen."

Um einen neuen Bausatz fahrtüchtig zu bekommen, bastelt Schmald durchschnittlich drei Monate an dem Fahrzeug. Truckerkollege und Experte Manfred Jankowski schafft das meist binnen vier Tagen. Seine 24 Modellfahrzeuge, die so zusammengekommen sind, hat der gelernte KfZ-Mechaniker zu Hause in einem fünfeinhalb Meter langen Vitrinenschrank deponiert.

Ganz billig ist das Hobby der derzeit 14 aktiven Truckerfreunde-Mitglieder jedoch nicht. Im Gegenteil - ein Bausatz kostet je nach Ausstattung zwischen 2000 und 7000 Euro. Sind die erst einmal fertig zusammengebaut, schwindet der Wert beträchtlich. "Da ich bei einer der Herstellerfirmen arbeite, halten sich die Kosten noch einigermaßen in Grenzen", erklärt Jankowski.

Natürlich fahren die ferngesteuerten Fahrzeuge nicht nur im Lokschuppen, sondern auch unter freiem Himmel. Regelmäßig treffen sich die Truckerfreunde, um mit ihren Schätzchen Touren zu veranstalten. 25 Kilometer beträgt die längste Ausflugstrecke "Zwei-Fähren-Tour", die von Mohnheim über Dormagen, nach Köln-Worringen und schließlich über Leverkusen wieder zurück zum Ausgangspunkt führt. Diese Route verlangt nicht nur den LKWs einiges ab, sondern auch den Steuermännern.

Öffnungszeiten Lokschuppen

Der Lokschuppen ist am 18. und 25. Mai sowie am 22.Juni , 13. und 27. Juli, 24. August sowie 14. und 28. September jeweils von 11-17 Uhr geöffnet. Der für Sonntag, 8. Juni, geplante Oldtimer-Tag wird auf den 5. Oktober verschoben.

(RP)
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