Mettmann Tribüne: Stadt soll zahlen

Düsseldorf · Fachausschüsse des Kreistages ließen gestern weiter offen, ob für das Berufskolleg Neandertal eine Sporthalle mit Zuschauerplätzen gebaut wird. Der Stadtrat soll bis Juni über eine Kostenbeteiligung entscheiden.

Die Kreisverwaltung soll für das Berufskolleg Neandertal eine neue Sporthalle planen und die Finanzierung sicherstellen. Diese Vorentscheidung trafen die Fachausschüsse des Mettmanner Kreistages gestern. Immer noch unklar ist, ob die Halle mit 300, 750 Tribünenplätzen auf einem Grundstück der Firma Georg Fischer gebaut wird oder auf dem kreiseigenen Grundstück neben der Schule ohne Tribüne. Der Stadt Mettmann wird bis zum 5. Juni Zeit gegeben, sich für einen Beitrag zum Bau einer Halle mit Tribüne zu entscheiden. Sollte sich der Stadtrat bis dahin nicht bereit erklären, sich an den Kosten zu beteiligen, baut der Kreis eine Halle ohne Tribüne.

2,4 oder 5,9 Millionen Euro

Das Institut für Sportstättenberatung aus Bad Münstereifel hat für den Kreis berechnet, wie hoch die Kosten wären. So müsste der Kreis für den Bau einer Dreifach-Sporthalle plus Ersatzstellplätze, die auf dem Grundstück der Schule verloren gehen, 2,4 Millionen Euro ausgeben. Nur eine solche „kleine Lösung“ ohne Tribüne ist für den Sportunterricht der kreiseigenen Schule notwendig, so die Leiterin der Schule, Brigitte Schneider.

Das Institut untersuchte auch Varianten mit 300, 750 und 1500 Sitzplätzen. Die Variante mit 1500 Plätzen würde mit 5,9 Millionen Euro zu Buche schlagen. Hinzu käme der Erwerb des Baugrundstücks.

Eigentlich wollte die Kreisverwaltung gestern eine Entscheidung herbeiführen – Sporthalle mit oder ohne Tribünenplätze. Doch Dezernent Fliegauf zog seinen Beschlussvorschlag wieder zurück, um – wie er sagte – keine Tür gegenüber der Stadt zuzuschlagen. Dem Stadtrat sollte noch Zeit gegeben werden.

Die Vertreter der SPD erklärten, der Kreis dürfe in keinem Fall die Mehrkosten für eine Tribüne übernehmen. Dem schlossen sich die Grünen und die Unabhängigen Wählergemeinschaften (UWG-ME) an. CDU und FDP liebäugeln mit der Möglichkeit, eine Halle mit Zuschauerplätzen zu bauen.

Hochbauamtsleiter Friedhelm Reusch stellte in Aussicht, die Sporthalle könne spätestens September 2009 in Betrieb gehen. Schulleiterin Schneider drängte zur Eile und verwies auf Pläne der Landesregierung zur Einführung der „Gesunden Ganztagsberufsschule“ – unter anderem mit Verbesserung des Sportangebotes.

Dezernent Fliegauf erinnerte daran, dass die Schulbezirksgrenzen zum nächsten Schuljahr entfallen. Dann werden Jugendliche und Eltern die Schulen für eine Ausbildung auswählen, die das beste Angebot vorweist – auch im Sport.

(RP)
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