Erkrath Trendgetränke entlarvt

Düsseldorf · Die "Mach-Bar" der Verbraucherzentrale NRW ist drei Tage lang zu Gast an der Carl-Fuhlrott-Schule in Hochdahl und testet Drinks. Im Hauswirtschaftsunterricht stärken die Jugendlichen ihr Bewusstsein für gesunde Ernährung und lernen Alternativen kennen.

Die guten ins Töpfchen, die schlechten ins Kröpfchen. Statt Erbsen, werfen Dennis Villani und zwei Klassenkameraden an der "Denk-Bar" verschiedenfarbige Bälle in zwei hohe Glassäulen, um einen Energy-Drink zu bewerten. Schnell stapeln sich zehn rote Kugeln für überflüssige Zusatzstoffe hinter der Scheibe und die Schüler staunen. In der Werbung sieht die Sache anders aus.

Sportliche Höchstleistung

Sportliche Höchstleistungen, Konzentration und gute Laune soll sich nach dem Genuss einer 250 Milliliter großen Dose entwickeln. Doch dass "Red Bull" keine Flügel verleiht, weiß Dennis auch. Trinken tut er das süße Getränk trotzdem hin und wieder. "Meistens vorm Sport. Ich merke kurz darauf schon eine Wirkung."

Als Durstlöscher hält bei dem 16-Jährigen aber meistens eine Flasche Wasser her. Die "Mach-Bar" der Verbraucherzentrale NRW ist drei Tage Gast an der Carl-Fuhlrott-Schule. Im Hauswirtschaftsunterricht beurteilen Schüler der 8. bis 10. Klasse sogenannte Trendgetränke wie Eistee, Energy-Drinks oder sonstige Sportgetränke hinsichtlich ihres gesundheitlichen Wertes, Geschmack, Verpackung und Werbestrategien.

Außerdem lernen sie, sich ein eigenes Trendgetränk zu kreieren, anstatt immer gleich zur fertig gemixten Flasche, Dose oder Tetra-Pack zu greifen. Diese Mixturen enthalten neben Wasser Süßungsmittel, Zusatzstoffe und in der Werbung angepriesene "Fitmacher-Substanzen" wie Koffein, Taurin Guarana oder Vitamine.

"Wir wollen bei den Jugendlichen ein Bewusstsein für gesunde Ernährung schaffen", erklärt Hauswirtschaftslehrerin Gabriela Mende. Schlechtes Essen, gekoppelt an unzureichende Bewegung, fördere Fettleibigkeit und Diabetes. Statt Energy-Drinks sollten lieber selbstgemachte Fruchtsaftschorlen getrunken werden, das schone Gesundheit und Geldbeutel, empfiehlt Sonja Moritz von der Verbraucherzentrale. "Oft sind die Schüler überrascht, wie gut Fruchtsäfte schmecken können."

(RP)
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