Mettmann Traumwohnung zerstört

Düsseldorf · Fünf Wochen nach dem Brand am Goldberg: Das Ehepaar Dölz hofft auf die Schadensregulierung. Nach Dachdeckerarbeiten brach ein Schwelbrand aus. Gutachter schätzen den Schaden auf rund 200.000 Euro.

Mittlerweile sind fast fünf Wochen vergangen. Dem Ehepaar Marianne und Willi Dölz ist aber anzusehen, dass sie das schlimme Ereignis noch nicht verarbeitet haben. Als beide am 27. August gegen 19.30 Uhr fast gleichzeitig von ihrer Arbeitsstelle nach Hause kamen, mussten sie fassungslos mit ansehen, wie ihre erst im November vergangenen Jahres gekaufte und komplett renovierte 150 Quadratmeter große Eigentumswohnung in der siebten Etage an der Goldberger Straße 54 bei einem Brand den Flammen zum Opfer fiel.

Vermutlich löste ein Schwelbrand in Folge von Dachdeckerarbeiten an der Dachterrasse die Brandkatastrophe aus. Dies hat die Kripo ermittelt. "Als ich dort ankam sah ich zunächst nur Feuerwehr und Polizei. Ich hätte nie gedacht, dass wir soviel Feuerwehrleute und Polizei in Mettmann haben", schilderte Marianne Dölz ihren ersten Eindruck. "Mein erster Gedanke war, dass ich so schnell wie möglich in die Wohnung wollte. Im Nachhinein bin ich froh, dass mich die Feuerwehr davon abgehalten hat", berichtet Willi Dölz. Das wäre viel zu gefährlich gewesen. Danach habe er nur noch geweint.

Beeindruckt war das Ehepaar von der anschließenden Welle der Hilfsbereitschaft. "Helmut und Gisela Böhle, ein gut befreundetes Ehepaar, boten uns direkt an, bei ihnen vorübergehend wohnen zu können. Auch viele andere Freunde und Bekannte wollten uns helfen "Bei Böhles verbrachten wir die ersten vier Nächte", sagt Willi Dölz. "In diesen Nächten habe ich fast kein Auge zugetan. Immer wieder musste ich an den Brand und die damit verbundenen Folgen denken." Erst am Morgen nach dem Feuer sah Willi Dölz zusammen mit Brandexperten der Kripo, was genau passiert war. "Alle Räume waren voll Ruß. Helle Tapeten waren schwarz wie die Nacht. Nicht ein einziges Möbelstück war mehr zu gebrauchen", sagt er. Hinzu komme der Verlust ideeller Werte, die nie mehr zu ersetzen seien.

"Unsere Traumwohnung, für die wir lange gespart haben, war nicht wieder zu erkennen. Es war einfach nur zum Heulen", ergänzt seine Frau. Den entstandenen Gebäude- und Sachschaden schätzen Experten auf 150000 bis 200000 Euro. "Das Schlimme ist, dass wir Probleme mit der Haftpflichtversicherung des Dachdecker-Unternehmens haben", sagt Willi Dölz. "Die schicken extra einen Gutachter aus Karlsruhe, der sich fast in einer unverschämt zu nennenden Art und Weise einen Eindruck von der geschädigten Wohnung verschafft hat." Das Ehepaar Dölz lässt sich durch einen Fachanwalt vertreten, da es fürchtet, dass die Haftpflichtversicherung Probleme bereiten wird. "Wenn wir Pech haben, kann es zwei Jahre dauern, bis wir die Schadenssumme ersetzt bekommen", so Marianne Dölz.

Das Ehepaar Dölz, das derzeit in einer kleinen Wohnung in Haan lebt, hat aber den Optimismus trotz des schlimmen Unglücks nicht verloren. Beide hoffen, bis Ende des Jahres ihre Eigentumswohnung am Mettmanner Goldberg wieder beziehen zu können. "Die Wohnung soll haargenau so aussehen wie vorher. Deshalb bestellen wir für jeden Raum die gleichen Möbel und Geräte."

(RP)
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