Erkrath Totale Verwirrung um Flüsterasphalt

Erkrath · Die Genehmigung zur Sanierung der A 3 soll bereits am 20. November vom Bundesministerium erteilt worden sein. Straßen NRW hält sie offenbar bis heute nicht in Händen. Der Landschaftsschutz gefährdet den pünktlichen Baubeginn.

 Die A 3 soll saniert werden. Dazu sollte bis Ende Februar das Gehölz entlang der FAhrbahnen beseitigt sein. Die Zeit wird wegen nicht vorliegender Genehmigungen knapp.

Die A 3 soll saniert werden. Dazu sollte bis Ende Februar das Gehölz entlang der FAhrbahnen beseitigt sein. Die Zeit wird wegen nicht vorliegender Genehmigungen knapp.

Foto: Dietrich Janicki

Während Straßen NRW am Freitagmorgen immer noch auf die Genehmigung zum Sanierungsbeginn auf der A3 wartete, teilte das Bundesministerium am Nachmittag schriftlich mit: "Das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung hat auf den so genannten Erhaltungsentwurf für die Erneuerung der Fahrbahndecke zwischen dem Autobahnkreuz Hilden und der Anschlussstelle Mettmann seinen Gesehen-Vermerk am 20. November 2012 erteilt", so Richard Schild, Ministerialrat Referatsleiter. Wo hakt es nun?

Peter Belusa von Straßen NRW und zuständig für den lärmmindernden Ausbau der A3 sah am Freitagmorgen noch relativ schwarz für den pünktlichen Baubeginn. Wenn die Genehmigung nicht bald vorläge, verbiete das Landschaftsschutzgesetz die notwendigen Rodungsarbeiten am Fahrbahnrand. Ab Ende Februar dürfe kein Gehölz mehr geschnitten werden, um die Vögel nicht bei der Brut zu stören, bestätigte er. "Im schlimmsten Fall können wir erst im Oktober nächsten Jahres mit den Vorarbeiten beginnen", sagte er. Das würde eine Verzögerung von einem knappen Jahr mit sich bringen. "Wir machen schon jede Menge Dampf und rufen häufig im Verkehrsministerium an. Aber ohne die Genehmigung des Ministeriums sind uns die Hände gebunden", so Belusa weiter. "Wenn die Genehmigung kommt, legen wir sofort los." Die Sanierungarbeiten sollen gut drei Jahre dauern. "Wenn jetzt nicht bald etwas geschieht, müssen wir über unsere Bundestagsfraktion Druck machen und eventuell mit rechtlichen Schritten drohen", sagt Peter Knitsch von den Grünen. "Es kann nicht sein, dass die Bürger noch ein knappes Jahr auf die Umsetzung des Lärmaktionsplanes warten und den Lärm der Autobahn in Kauf nehmen müssen."

Allein in Erkrath sind mehr als 1000 Menschen von den Emissionen der Autobahn betroffen. In der Vergangenheit musste schon einmal in Sachen Sanierungsplan der A3 nachgebessert werden, und zwar nachdem der Bund den Auftrag erteilt hatte, die Standstreifen zwischen dem Autobahnkreuz Hilden und dem Kreuz Ratingen temporär als Fahrtstreifen freizugeben, um den Verkehr in Stoßzeiten zu entzerren. Dazu war eine Statik-Untersuchung der Neandertalbrücke notwendig geworden. Im August war Straßen NRW trotz der neuen Sachlage noch davon ausgegangen, "dass zu 90 Prozent in der zweiten Hälfte des Jahres 2013 mit der Sanierung begonnen werden kann".

(RP/ac)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort