Wülfrath Toppaman — Vorgruppe für Lena

Düsseldorf · Für das Wülfrather Aushängeschild der Reggaemusik geht es derzeit steil bergauf: Auf den Sieg beim Kreiscontest für Nachwuchsbands im November letzten Jahres folgten zahlreiche Auftritte bei lokalen und überregionalen Festivals.

Gekrönt wurde die Erfolgsserie nun mit einem eigenen Album, das die Band vergangenes Wochenende mit einer Releaseparty im WüRG-Heim vorstellte: "Die CD Coloured World aufzunehmen, war für uns sehr wichtig. Wir wollten damit die bisherige Zeit festhalten", sagte Bandleader und Sänger Christian Hankammer.

Stressige Produktionszeit

Bis sie das fertige Album jedoch in den Händen halten konnten, mussten Arbeit und Schweiß investiert werden: "Die Produktionszeit war unheimlich stressig. Für unsere 16 Songs hatten wir nur vier Tage Aufnahmezeit. Nach den Aufnahmen mussten wir die Songs noch einem zweiten Abmischer geben, um den gewünschten Sound zu erhalten. Das hat den Zeitplan ziemlich ausgereizt, und die CDs waren bis einen Tag vor der Veröffentlichung noch im Presswerk", sagte Hankammer.

Insgesamt mussten die Bandmitglieder rund 3500 Euro für die Produktion der 200 Exemplare ausgeben. Doch der Stress hat sich gelohnt. Denn herausgekommen ist ein Album mit einer knappen Stunde 100 Prozent Toppaman-Musik. Die ausgewählten Titel auf Englisch, Spanisch und Deutsch zeigen eine bunte Mischung aus rockigen Beats, reggaetypischen Gitarrenrhythmen und ruhigen Balladen.

Einige Titel demonstrieren dabei deutlich die kritische und nachdenkliche Sichtweise von Toppaman: "Mit Zum Virus mutiert prangern wir die Art und Weise an, in der der Mensch die Welt ausbeutet und zerstört", so Hankammer. "Andere Songs kritisieren die zum Teil egoistische und engstirnige Lebensweise in unserer Gesellschaft, mit der sich keine allgemeine Zufriedenheit einstellen kann." Mit solchen Texten wolle die Band jedoch nicht alles generell schlechtreden, sondern hauptsächlich das Bewusstsein für den Blick über den Tellerrand schärfen.

Die nächste Gelegenheit dies vor einem großen Publikum zu tun, bietet sich Toppaman am 5. Mai in Düsseldorf. Dann spielen sie im Rahmenprogramm des Eurovision Songcontests auf dem Rathausplatz und stimmen die Besucher mit ihren Reggae-Ryhthmen auf Lenas Auftritt Mitte Mai ein: "Wir mussten uns bei einem Casting gegen andere Bands durchsetzen und wie schon so oft war die Reggaemusik unser Alleinstellungsmerkmal."

Neben dem Auftritt in der Landeshauptstadt steht am 28. Mai für Toppaman das Open Area Festival in Hilden an — bevor sich die Band nach der kommenden Abiturphase für ein erfolgreiches Jahr 2012 "fort-bildet": Bassist Tim Dierich und Drummer Jan Szarny feilen neben Studium und Ausbildung am Instrumentalspiel und einer zweiten Gesangstimme.

Christian Hankammer begibt sich mit einer einjährigen Reise durch Kalifornien und Jamaika auf die Spuren des Reggaes: "Mich interessieren die südamerikanische Lebenseinstellung, die Gepflogenheiten und die Sprache. Welchen Fokus andere Menschen in ihrem Leben haben und natürlich wo die Wurzeln des Reggaes liegen. Außerdem möchte ich den Regenwald sehen, bevor er abgeholzt ist."

(RP)
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