Mettmann Tipps für spannendes Vorlesen

Mettmann · Sabine Schulz bietet in der Stadtbücherei Fortbildungen für Erwachsene an. Eine Geschichte soll mit allen Sinnen interessant gestaltet werden. Wichtig ist, dass zwischen Vorleser und Zuhörer gesprochen wird.

 Einen Workshop bot Sabine Schulz (v.) in der Bücherei an. Mettmannerinnen erhalten Tipps zum Vorlesen.

Einen Workshop bot Sabine Schulz (v.) in der Bücherei an. Mettmannerinnen erhalten Tipps zum Vorlesen.

Foto: JD

Wie kann man Lesestunden interessanter gestalten und die Sprachpraxis der Kinder erfolgreich fördern? Das Geheimnis ist das ganzheitliche Erzählen. Kinder lernen am besten mit allen Sinnen. Deswegen sei es wichtig, die Lesestunden so zu gestalten, dass die Kinder nicht nur die Geschichte hören, sondern auch dazu passende Gegenstände oder Figuren fühlen, sehen, riechen und sogar schmecken können.

Die Sozialwissenschaftlerin und Literaturpädagogin Sabine Schulz gab gestern in der Stadtbibliothek wertvolle Anregungen für Lesepaten, Erzieher, Lehrer und Eltern.

Gegenstände zur Geschichte

Eine Möglichkeit dafür seien Schachtelgeschichten oder Geschichtensäckchen. In einer Schachtel oder einem Sack befinden sich zu einer Geschichte passende Gegenstände, die während des Erzählens nach und nach hervorgeholt werden. Dadurch werde Spannung bei den Kindern aufgebaut und das inhaltliche Verständnis gefördert. Dabei könnten die Kinder auch selbst aktiv werden und die Geschichten nacherzählen.

Eine weitere Möglichkeit stelle das Kamishibai dar. Das japanische Erzähltheater funktioniert ähnlich wie ein Bilderbuchkino. Während des Erzählens oder Vorlesens werden passende Bilder durch einen bühnenähnlichen Rahmen geschoben. Somit werde das Gehörte bildlich dargestellt, was für Kinder mit einem geringen Wortschatz oder Migrationshintergrund sehr förderlich sei. Das Kamishibai kostet 80 Euro, kann aber auch aus einem Schuhkarton gebastelt werden. Bereits fertige Bilder gibt es beispielsweise im Don-Bosco-Verlag.

Besonders empfehlenswert sei es, vor, nach oder während der Lese- und Erzählstunde Spiele einfließen zu lassen. So empfiehlt es sich beispielsweise, die Konzentration durch Finger- oder Bewegungsspiele zu fördern. Dialogisches Vorlesen sei ebenfalls eine pädagogisch wertvolle Methode. Der Erwachsene ist anfangs aktiv, nimmt sich dann jedoch immer mehr zurück, um Beiträge der Kinder in die Geschichte zu integrieren.

Interessant sei es , so Schulz weiter, Objekte, die Thema im Bilderbuch sind, mitzubringen und einzusetzen. Außerdem kann man Stabpüppchen zu den Figuren basteln.

(anco)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Der Marathon-Mann
Marcel Neubauer leitet das Ordnungsamt in Mettmann Der Marathon-Mann
Zum Thema
Aus dem Ressort