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Wülfrath Tagesklinik für Jugendliche

Wülfrath · Die Bergische Diakonie Aprath investiert 1,5 Millionen Euro und schließt damit eine Versorgungslücke am Heilpädagogisch-Psychotherapeutischen Zentrum. Kinder und Jugendliche können teilstationär behandelt werden.

 Mitarbeiter der Diakonie Aprath freuen sich über die neue Tagesklinik für Jugendpsychiatrie.

Mitarbeiter der Diakonie Aprath freuen sich über die neue Tagesklinik für Jugendpsychiatrie.

Foto: Dietrich Janicki

Seit 37 Jahren arbeitet das Heilpädagogisch-Psychotherapeutische Zentrum (HPZ) der Bergischen Diakonie Aprath erfolgreich mit einem in Deutschland einzigartigen Konzept. Es verbindet laut BDA-Information die fachspezifische Behandlung einer jugendpsychiatrischen Klinik mit dem heilpädagogischen Angebot einer Intensivgruppe der Jugendhilfe. Jetzt wurde zur Vervollständigung des Angebots eine Tagesklinik eröffnet, die für Kinder/Jugendliche bis 18 Jahre wohnortnahe teilstationäre Diagnostik und Behandlung ermöglicht.

An der Eröffnungsfeier nahmen BDA-Mitarbeiter aus dem Bereich Kinder- und Jugendhilfe sowie Kollegen aus anderen Abteilungen teil. Darüber hinaus der Landtagsabgeordnete Marc Ratajczak, der sich freut, dass seine flankierende Unterstützung zum Bau der Einrichtung beigetragen hatten.

Pfarrer Hohlweg schlägt Brücke

Pfarrer Jörg Hohlweger, neuer theologischer BDA-Vorstand, schlug in seiner Rede eine Brücke von der biblischen Darstellung der Erschaffung der Welt in sieben Tagen zu Aufgaben und Inhalten der Tagesklinik. Am ersten Tag sei Licht und Dunkel erschaffen worden. "Wir wünschen, dass es uns gelingt, verständlich zu machen, dass beide Seiten zum Leben gehören." Die Erschaffung von Land und Meer verband er mit der Hoffnung, dass die Kinder und Jugendlichen, nicht den Boden unter den Füßen verlieren, erfahren, "es gibt einen Grund, der mich trägt." Die Erschaffung des Menschen sei nicht problemlos, "sonst wären wir heute nicht hier." Jeder Mensch aber sei individuell, einzigartig, wichtig, ein Kunstwerk Gottes, für das es sich lohne zu kämpfen.

HPZ-Chefärztin Barbara Hoyer wies daraufhin, dass mit der Tagesklinik nun eine Versorgungslücke geschlossen sei. "Bisher konnte das HPZ Kinder und Jugendliche ambulant behandeln oder bis zum Alter von 14 Jahren stationär aufnehmen." Jetzt könnten Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre teilstationär behandelt werden.

Darüber hinaus gebe es endlich Räume für die Gruppe traumatisierter Mädchen, beispielsweise durch sexuellen Missbrauch. Zur Feier der Tages schmetterten Kinder der HPZ-Musikgruppe ihr selbst verfasstes HPZ-Lied, "Ich bin ich, du bist du...", mit einer neuen Strophe zur Tagesklinik. Kinder und Jugendliche führten durch die Räume und luden zu Spielen und Getränken ein.

Die jungen Patienten der Tagesklinik, die unterschiedlichste sozio-emotionale Auffälligkeiten und psychosomatischen Störungen haben, werden an Wochentagen im Sammeltaxi von zu Hause abgeholt. Auf dem Programm stehen Frühstück, Vorbesprechung des Tags, Schulstunden, Mittagessen, begleitete Hausaufgaben, pädagogische und therapeutische Angebote. Für jedes Kind wird ein individueller Plan erstellt.

(rmg)
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