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Corona-Krise in Mettmann Mettmanner Tafel liefert jetzt die Lebensmittel aus

Mettmann · Die Einrichtung ist zurzeit geschlossen. Ab Dienstag, 14. April, bringen daher Freiwillige die Spenden zu den Bedürftigen.

 Die ehrenamtlichen Helfer Thomas Jansen und Rüdiger Marx entladen das Lieferfahrzeug der Mettmanner Tafel.

Die ehrenamtlichen Helfer Thomas Jansen und Rüdiger Marx entladen das Lieferfahrzeug der Mettmanner Tafel.

Foto: Tafel Mettmann

Der 17. März war der letzte Ausgabetag der Mettmanner Tafel. „Wir hatten rund 60 ältere Helfer, aufgrund der verordneten Kontaktverbote konnten wir die Ausgabe nicht mehr aufrecht erhalten“, erklärt Irmgard von der Heiden-Alfing, Leiterin der Region Mettmann im Kirchenkreis Düsseldorf-Mettmann. Zusammen mit Heike Mianecki leitet sie zurzeit die Tafel.

Wie in anderen Städten auch war die Schließung der Ausgabestelle im Gemeindehaus Am Hügel für die Tafelkunden nur schlecht zu kompensieren. „Ich denke, dass es bei manchen sehr knapp geworden ist, auch weil Grundnahrungsmittel fehlten“, sagt von der Heiden. Besonders viele Menschen mit geringem Einkommen wie Mini-Jobber hätten ihre Arbeit verloren, ihre Kinder könnten nicht mehr in der Kita oder im offenen Ganztag Mittagessen. „Auch für Senioren und Behinderte ist es eine sehr schwierige Situation. Wir sind deshalb sehr froh, dass wir ab 14. April Lebensmittel zu den Bedürftigen nach Hause liefern können“, sagt von der Heiden. „Wir mussten uns natürlich neu aufstellen, und machen das ohne die Kontaktverbote zu umgehen“, betont sie, „aber es ging dennoch schnell.“

Zweimal in der Woche – jeweils dienstags und donnerstags – sollen Lebensmittel nun zu den Bedürftigen gebracht werden. Zehn hauptamtliche Kräfte, die überwiegend im jetzt geschlossenen Kaufhaus der Mettmanner tätig waren, werden die Waren in den Geschäften abholen, sie in den Räumen am Hügel sortieren und eintüten. „Um das Kontaktverbot einzuhalten, werden sich immer nur drei Leute in einem großen Raum aufhalten“, so von der Heiden. Alle Lebensmittel würden noch am gleichen Tag verteilt.

Zehn Ehrenamtliche, teilweise aus Berufsgruppen, die zurzeit nicht arbeiten können, liefern die Lebensmittel dann an die Haushalte. „Sie klingeln bei den Bedürftigen und stellen die Tüte vor die Tür, in Kontakt kommen sie mit den Menschen nicht. Wir wollen nicht, dass jemand gefährdet wird.“

Auch viele Menschen, die die Tafel bisher noch nicht in Anspruch genommen haben, würden im Moment anrufen, weil sie entweder in Kurzarbeit sind oder ihren Job verloren haben. „Mit einem entsprechenden Bewilligungsbescheid oder Sozialpass können sie sich natürlich an uns wenden.“

Bisher wurden wöchentlich rund 250 Haushalte von der Tafel versorgt. „Alle Haushalte werden wir nicht beliefern können, aber wir wissen ja auch noch nicht, wie viele sich melden werden. Es ist alles nicht langfristig planbar“, sagt von der Heiden. Man habe aber einen Stab von zusätzlichen Helfern und könne erweitern. „Wer noch helfen möchte, kann sich auch gerne an uns wenden.“

Was die Lebensmittel betreffe, müsse man gucken, was man bekomme. „Vielleicht ist es etwas weniger geworden.“ Deshalb freue sich die Tafel-Leitung auch über Lebensmittelspenden: „Grundnahrungsmittel wie Mehl, Zucker, Kaffee und Nudeln brauchen wir auf jeden Fall.“ Und auch finanzielle Hilfe sei gern gesehen: „Normalerweise kaufen wir nicht zu, aber vielleicht wird es jetzt nötig.“

Mit Aushängen am Kaufhaus der Mettmanner, im Internet und über die Medien habe man schon Werbung für den Bringdienst gemacht.

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