Mettmann Supermärkte vertreiben Fremdparker

Mettmann · Nicht bei allen Kunden stößt die Parkraum-Bewirtschaftung auf Verständnis. Abschleppen sei noch nicht vorgekommen.

 Auf dem gemeinsamen Parkplatz von Rewe und Aldi an der Peckhauser Straße in Mettmann weisen Schilder auf die beschränkte Parkzeit hin.

Auf dem gemeinsamen Parkplatz von Rewe und Aldi an der Peckhauser Straße in Mettmann weisen Schilder auf die beschränkte Parkzeit hin.

Foto: D. Janicki

Die Parkplätze an den Supermarktketten in Mettmann werden bewirtschaftet. So auch bei Aldi und Rewe am Peckhaus und an der Flurstraße. Die Betreiber der Einkaufsmärkte — sie sind entweder Eigentümer oder Pächter der Flächen — machen Autofahrer per Hinweisschild auf die Kundenparkplätze und das Zeitlimit aufmerksam.

Frank Runkel, Inhaber der beiden Rewe-Märkte am Peckhaus und an der Flurstraße, führte die Parkplatzbewirtschaftung vor einem halben Jahr ein. "Wir sahen uns dazu gezwungen, weil immer mehr Dauerparker ihre Autos auf unseren Flächen abgestellt haben", sagt er. Runkel weist die Autofahrer per Handzettel an der Windschutzscheibe auf die Parkdauer hin und droht mit dem Abschleppdienst. Nicht bei allen Autofahrern, die auch Kunden bei Rewe sind, kommt diese Nachricht positiv an. "Meistens fruchten zwei Hinweise", sagt Runkel. An den Haken sei bislang am Peckhaus noch kein Auto genommen worden. "Das Problem der Dauerparker stellt sich mehr im Winter, denn im Sommer. Bei Schnee müssen wir den Parkplatz wegen der Verkehrssicherungspflicht räumen. Dann behindern Fremdparker den Räumdienst".

Am Wochenende und nach Geschäftsschluss lässt Runkel in der Regel die Schranken auf den beiden Parkplätzen oben. "Solange die Situation nicht eskaliert".

Nachbar Aldi hat in den vergangenen Monaten keine Fremdparker auf dem Parkplatz der Filiale an der Flurstraße in Mettmann abschleppen lassen, sagt Konzernsprecherin Serra Esatoglu. "Die meisten Aldi- Nord-Filialen verfügen über einen geräumigen Parkplatz mit ausreichend Stellflächen für unsere Kundinnen und Kunden. Damit möchten wir unseren Kunden den Einkauf in unseren Filialen so bequem wie möglich gestalten und ihnen die zeitaufwendige Parkplatzsuche ersparen." Grundsätzlich lasse Aldi-Nord seine Parkplätze nicht bewirtschaften. "Vielmehr tolerieren wir es auch unter Servicegesichtspunkten, wenn Fahrzeuge auch für einen längeren Zeitraum, als für den Aldi-Einkauf benötigt wird, geparkt werden", sagt Esatoglu. In sehr wenigen Einzelfällen habe man auf Situationen reagieren müssen, in denen Kunden durch tagelanges Dauerparken und abgestellte Altfahrzeuge keine Parkplätze mehr für ihren Einkauf zur Verfügung hatten. Dies stellt aber eine Ausnahme dar. Wie Dennis Grobel, stellvertretender Marktleiter von Rewe an der Flurstraße berichtet, hat Rewe in den vergangenen zwei Jahren dort noch keine Fahrzeuge abschleppen lassen. "Wir stecken erst einmal einen Zettel mit den Hinweis hinter die Windschutzscheibe. Wir wollen ja nicht gleich mit dem Hammer draufschlagen". Wen der Hinweis aber nichts fruchtet, dann werde abgeschleppt. Und zwar von einem Unternehmen, das auf eigene Rechnung arbeitet.

An der Flurstraße kommt noch ein Problem hinzu: Ein Teil der Parkflächen von Aldi wird täglich von Nichtkunden genutzt. Eine genaue Kontrolle, welche Abstellflächen zu den Rewe-Parkplätzen und welche zu den Aldi-Plätzen gehören, ist nicht einfach.

Besonders Lidl sei bei Verkehrsrechtsexperten für ein rigides Vorgehen bekannt, heißt es. Auf nahezu allen deutschen Parkplätzen des Discounters weisen Schilder auf die eingeschränkte Parkdauer hin. Lidl möchte damit erreichen, dass die eigenen Plätze für Kunden frei gehalten werden. Besonders ungern sehen die Betreiber Autofahrer, die den Platz als "Park&Ride" oder sogar als Büro-Parkplatz nutzen. In Mettmann existieren zwar auch Hinweisschilder, doch abgeschleppt worden sei bislang noch niemand, sagt eine Mitarbeiterin von Lidl.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort