Mettmann Studentenheim wird zum Haus für Senioren

Mettmann · Betreutes Wohnen, Wohngemeinschaften für Demenz-Patienten und für Pflegebedürftige gibt es an der Breslauer Straße.

 Waldemar Class, Geschäftsführer von Integritas, und Pflegedienstleiterin Aysin Spitzer haben schon viele Anmeldungen.

Waldemar Class, Geschäftsführer von Integritas, und Pflegedienstleiterin Aysin Spitzer haben schon viele Anmeldungen.

Foto: Dietrich Janicki

Das Studentenwohnheim an der Breslauer Straße, das erst vor vier Jahren bezogen wurde, ist in ein Haus für Senioren umgebaut worden. Unter dem Namen Casa Colori - in Anlehnung an die bunten Fensterläden - ist es kürzlich eröffnet worden. Die ersten sechs Mieter von Integritas, so Waldemar Class, Geschäftsführer des Pflegedienstes, sind eingezogen. Diese Bewohner sind vom Kolben - dort hatte Integritas eine Wohngruppe für Menschen mit Demenz eingerichtet - an die Breslauer Straße gezogen. Auf 400 Quadratmetern im Mittelgeschoss des Hauses verfügt der Pflegedienst über 18 Quadratmeter große Zimmer mit Dusche. Ein großer Wohn- und Essbereich wird von allen Bewohnern der Wohngemeinschaft genutzt. In einem Pflegebad besteht die Möglichkeit, sich mit einem individuellen Wellness-Programm verwöhnen zu lassen, sagt Waldemar Class.

Im Obergeschoss wird ab April eine Wohngemeinschaft für zwölf pflegebedürftige Menschen eingerichtet. Hier sind noch zwei Plätze frei. Diese WG hat den gleichen Zuschnitt wie die Demenzgruppe. Hier sind noch fünf Plätze nicht belegt. In der unteren Geschoss-Ebene hat der Mettmanner Bauverein als Eigentümer des Hauses 13 Einheiten für betreutes Wohnen eingerichtet. Dieses Angebot beinhaltet neben dem ambulanten Pflegedienst eine 24-Stunden-Betreuung durch Präsenzkräfte. Auf Wunsch können Hausnotruf, Essensversorgung und Reinigungsdienste zusätzlich gebucht werden.

Der Mettmanner Bauverein, der noch ein Studentenwohnheim auf der Ley gebaut hat und führt, war von der Entwicklung in der Fachhochschule der Wirtschaft (FHDW) überrascht worden. Es habe dort strukturelle Neuorientierungen und grundsätzliche Veränderungen von organisatorischen Abläufen gegeben, die ein Umdenken notwendig machten, hieß es vor einem Jahr vom Vorstand des MBV. Konkret: Die FHDW am Südring unterrichte vermehrt Studenten aus der hiesigen Region, so dass für viele davon eine Wohnung in Mettmann nicht mehr erforderlich sei. Damit komme es zu verstärkten Leerständen im Studentenwohnheim an der Breslauer Straße, sagte der Bauverein damals.

Der MBV hatte bereits bei der Planung des Gebäudes eine mögliche spätere Nutzung als Seniorenheim ins Auge gefasst. Der ebenerdige Zugang und ein durchgehender Aufzug bis ins vierte Geschoss bieten eine gute Ausgangslage für Senioren mit eingeschränkter Bewegungsfreiheit. Die vorhandenen Badezimmer sind allesamt mit bodengleichen Duschen versehen, die besonders von älteren Menschen sehr geschätzt werden.

"Bodo Nowodworski vom Bauverein ist vor einem Jahr auf mich zugekommen und hat gefragt, ob wir Interesse an der Nutzung des Hauses hätten", sagt Class. Der Integritas-Geschäftsführer musste nicht lange nachdenken. Das Haus an dieser Stelle passt genau in das Konzept von Integritas: Kleine Wohngruppen mit einem guten Personalschlüssel. "Eine Betreuung rund um die Uhr, plus zusätzliche Pflegekräfte." Hinzu kommen Physiotherapeut, Gesangslehrerin und andere Kräfte.

(RP)
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