Erkrath Streit unter Künstlern

Erkrath · Die Künstlergruppe Neanderart wird von Gründer Ralf Buchholz aufgelöst. Es habe Personen gegeben, die sein Vertrauen "schändlich ausgenutzt" haben. Nun gibt es Konkurrenz: Die neue Gruppe Ars Neandertal.

 Ralf Buchholz ist verärgert über das Verhalten seiner ehemaligen Mitstreiter. "Einige wollten Neanderart offenbar übernehmen", sagt er.

Ralf Buchholz ist verärgert über das Verhalten seiner ehemaligen Mitstreiter. "Einige wollten Neanderart offenbar übernehmen", sagt er.

Vor mehr als drei Jahren gründete der Erkrather Ralf Buchholz die freie Künstlergruppe Neanderart. Ziel ist es, mit Veranstaltungen und Ausstellungen die Kulturszene in Erkrath zu beleben. Mit Präsentationen im Lokschuppen sowie im Foyer der Stadthalle haben die beteiligten Künstler immer wieder auf sich aufmerksam gemacht. Doch bei den Künstlern ist in den vergangenen Wochen ordentlich was schief gelaufen. Auf einer der letzten gemeinsamen Sitzungen hat Gründer Ralf Buchholz die Gruppe Neanderart völlig überraschend für aufgelöst erklärt.

 Neuer Vorstand der Ars Neandertal (v.l.): Katy Schnee, Stefan Junger, Volker Rapp, Ute Kaiser und Angela Schulz.

Neuer Vorstand der Ars Neandertal (v.l.): Katy Schnee, Stefan Junger, Volker Rapp, Ute Kaiser und Angela Schulz.

Künstlerin Katy Schnee berichtet der RP in einer Email, Buchholz sei mitten im Satz aufgestanden und rausgegangen. Noch während die Gruppe weiter tagte, habe Buchholz per Email die Auflösung von Neanderart bekannt gegeben.

Vermarktung der LeseArt

Vorausgegangen war offenbar eine intensive Diskussion um die Vermarktung der ersten Erkrather LeseArt, die im Herbst statt finden soll. Geplant ist, in allen drei Stadtteilen Autorenlesungen anzubieten. Dazu sollten Bilder von Mitgliedern der Künstlergruppe Neanderart ausgestellt werden.

Das Programm wurde schon vor vier Wochen offiziell bekannt gegeben. Rund 1000 Flyer sind gedruckt worden. Für Unmut soll die Tatsache gesorgt haben, dass den beteiligten Künstlern keine Flyer mehr von Ralf Buchholz zur Verfügung gestellt worden sein sollen. Auch Eintrittskarten soll Buchholz nicht mehr verteilt haben. Die beteiligten Künstler sahen so keine Möglichkeit mehr, im Freundes- und Bekanntenkreis Werbung für die Veranstaltung zu machen. Buchholz sieht die Sache im Redaktions-Gespräch allerdings anders.

Von einzelnen Beteiligten seien ständig Zusatzwünsche geäußert worden. Auch zusätzliche Veranstaltungen sollen ohne Absprache mit ihm ins Programm genommen werden. Einzelne Personen in der Gruppe hätten sein Vertrauen schändlich ausgenutzt und wollten Neanderart schaden, so Buchholz. Resultat: Buchholz hat die Gruppe Neanderart offiziell aufgelöst und macht nun unter dem Namen "Neanderartgroup" weiter. Ausstellungen werden weiter organisiert.

Die übrigen Künstler sind aber ebenfalls nicht untätig geblieben. Sie gründeten umgehend einen neuen Künstlerverein unter dem Namen "Ars Neandertal". "Jeder, der einen neuen Weg einschlagen und sich intensiv für Kunst und Kultur engagieren möchte, ist herzlich willkommen", sagt Katy Schnee.

(RP)
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