Die Kunden in der Kreisstadt sind geschockt: Strauss in Mettmann war immer eine gute Adresse und wichtig für den Geschäftsbesatz rund um den Jubiläumsplatz, sagt eine Kundin. Denn die Kö-Galerie bildet einen Schwerpunkt am anderen Ende der Innenstadt. Strauss war quasi eine Art Gegenpol und der fällt demnächst weg. Inwieweit die Konkurrenz in der Kö-Galerie eine Rolle bei den Schließungsüberlegungen gespielt hat, ist unklar. Lange hatten die Mettmanner für eine Ansiedlung von Strauss in der Neanderthalpassage gekämpft. Offen ist auch, wer in das Ladenlokal einzieht.

Die Deutsche Mittelstandsholding (DMH) hat rund 50 der derzeit noch 77 Filialen der insolventen Handelskette übernommen. Damit können voraussichtlich mehr als die Hälfte der 1100 Arbeitsplätze erhalten bleiben, wie das Unternehmen unlängst mitteilte.

Der Kaufvertrag wurde vom Insolvenzverwalter Horst Piepenburg und der DMH unterzeichnet. Der rechtliche Betriebsübergang soll Anfang November stattfinden. Die neue Gesellschaft übernimmt rund zwei Drittel der bestehenden Filialen, den Onlineshop und Teile der Verwaltung in Langenfeld. Die nicht übernommenen Filialen, darunter Mettmann, sollen bis Ende Januar geschlossen werden, die Arbeitsverträge mit den nicht übernommenen Mitarbeitern gekündigt werden. Mit den Betriebsräten werden nun ein Interessenausgleich und ein Sozialplan erarbeitet.

Die in eine finanzielle Schieflage geratene Handelskette mit rund 77 vorwiegend in Nordrhein-Westfalen gelegenen Filialen hatte im Juni einen Insolvenzantrag gestellt.