Mettmann Stolperstrecke in der Oberstadt

Mettmann · Die CDU hat den Antrag gestellt, Platten vor den Geschäften zu verlegen, damit Menschen ohne Mühe durch die Straßen gehen können. Die Stadt warnt vor eigenmächtigen Handeln: Zuschüsse müssten zurückgezahlt werden.

 Fachbereichsleiter Kurt-Werner Geschorec (r.) und Ludger Steffen begutachten das Kopfsteinpflaster der Oberstraße.

Fachbereichsleiter Kurt-Werner Geschorec (r.) und Ludger Steffen begutachten das Kopfsteinpflaster der Oberstraße.

Foto: Dietrich Janicki

Seit der Pflasterung der Mittel- und Oberstraße Anfang der 90er Jahre gibt es Klagen über das holprige Kopfsteinpflaster in Mettmann. Die CDU-Fraktion hatte im jüngsten Bauausschuss den Antrag gestellt, vor den Haus- und Geschäftsfronten in der Oberstadt großformatige Platten zu verlegen (ähnlich wie in der Düsseldorfer Altstadt), damit Menschen sicheren Fußes durch die historische Altstadt gehen können.

"Viele Bürger scheuen den direkten Weg in die historische Oberstadt aufgrund des schlechten Pflasters", so Ute Stöcker, Fraktionsvorsitzende der CDU. Ein Spaziergang werde für ältere Menschen mit und ohne Rollator, sowie Menschen mit Kinderwagen zur Strapaze. Fachdezernent Kurt Werner Geschorec sieht Probleme, das Kopfsteinpflaster in Teilen aufzunehmen und durch Platten zu ersetzen. "Ursprünglich gab es Pläne, die Ober- und Mittelstraße mit Betonsteinen zu pflastern. Doch das Rheinische Amt für Denkmalpflege hat dies untersagt." Denn: Die Oberstadt ist ein denkmalgeschützter Bereich.

Als die Stadt das Natursteinpflaster verlegen ließ, erhielt sie 160 000 Mark als Zuschuss und musste lediglich 40 000 Mark aus der eigenen Tasche zahlen. Sollten jetzt Veränderungen an dem Pflaster vorgenommen werden, bestünde die Gefahr, dass die Stadt die Zuschussgelder zurückzahlen müsste. Die Frist endet 2017. Dann ist die Stadt in ihgren Entscheidungen unabhängig.

"Wir können dennoch mit dem Rheinischen Amt für Denkmalschutz sprechen. Wenn wir keine Lösung finden, müssen wir uns an den Minister wenden." Für die Mettmanner Grünen ließe sich das Problem mit dem Kopfsteinpflaster minimieren, wenn der Baubetriebshof die Straßen anders reinigen würde. Die Fachverwaltung hatte vor zwei Jahren zugegeben, dass sie Kehrmaschinen mit ihren Stahlbesen die Fugen schädigen und die Steine lockern. Die Grünen plädieren deshalb dafür, die Straßen vierzehntägig per Handbesen zu reinigen. Horst Diekkämper (Grüne): "Wird bei der Inspektion durch Mitarbeiter des Baubetriebshofes ein Fehler im Verbund der Steine festgestellt (Stein wackelt, Stein steht hervor, Fuge ist ohne Füllmaterial) muss eine Reparatur vorgenommen werden." Ob dies geschieht, ließ der Bauhof offen.

Die Stadtverwaltung hatte vor zwei Jahren ein Sanierungskonzept vorgelegt: Die schadhaften Stellen im Pflaster sollten ausgebessert werden. Die Kosten würden sich auf 200 Euro pro Quadratmeter belaufen. Insgesamt müssten 360000 Euro investiert werden. Betroffen seien Teilflächen von 1800 Quadratmetern.

Ob das Thema Pflaster in der nächsten Hauptausschuss-Sitzung noch einmal besprochen wird, ist offen. Angesichts der klammen Haushaltslage wird es wohl bei einer notdürftigen Reparatur der schadhaften Stellen bleiben.

(RP)
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