Mettmann Stille Örtchen: Mangelware

Düsseldorf · In der Mettmanner Innenstadt vermissen RP-Leser öffentliche Toiletten. Am Kiosk auf dem Jubi fehlt ein Hinweissschild an der Tür. Regiobahn-Nutzer suchen angrenzende Lokale auf.

Nicht nur Peter Hupfer vermisst zusätzliche öffentliche Toiletten in der Stadt. Auch andere Bürger klagen am Heißen Draht über fehlende WCs. "Ich bin der Meinung, dass im Innenstadtbereich mindestens fünf öffentliche Toiletten vorhanden sein sollten, die direkt zugänglich sind und wo Benutzer mit deutlichen Hinweisschildern hingeführt werden", sagt der RP-Leser Peter Hupfer.

Schild hängt zu hoch

In der Tat: Ein Hinweisschild, das auf die öffentliche Toilette im Kiosk am Jubi hinweist, ist nur sehr schwer zu erkennen. Es hängt an der Kreuzung Flintrop-Straße/Schwarzbachstraße in 2,50 Meter Höhe. Am Kiosk selbst findet der Passant überhaupt keinen Hinweis auf eine öffentliche Toilette. "Wir hatten mal ein Schild an der Glastür. Doch als das defekte Glas gegen ein neues ausgetauscht wurde, war auch das Schild weg", sagt Binali Erdogan, der den Kiosk gepachtet hat. Die Toilette selbst befindet sich in einem sauberen Zustand. Für 30 Cent können hier Mann oder Frau ihr Bedürfnis erledigen. Am Tag nutzen etwa 50 Personen das stille Örtchen.

Meist verlassen sie das WC so, wie sie es vorgefunden haben. Doch es gibt auch Schmutzfinken, sagt Binali Erdogan. Für ihn ist es ein großes Problem, eine verdreckte Toilette zu säubern. Denn er ist meist allein im Kiosk. Und wenn er reinigt, ist keiner im Geschäft.

Die zweite öffentliche Toilette befindet sich im Parkhaus Neanderstraße. Hier fällt der Hinweis ins Auge: An der Einfahrt zum Parkhaus Neanderstraße hängen zwei gleichlautende Schilder untereinander. Auch hier sind die Toiletten sauber. Wer die Damen- oder Herrentoilette benutzen will, muss 10 Cent dabei haben, ansonsten kommt er nicht hinein.

Ärgerlich ist für viele Regiobahn-Benutzer, dass sich am Haltepunkt Mettmann-Stadtwald keine öffentliche Toilette befindet.

In ihrer Not verrichten Menschen ihr dringendes Geschäft bisweilen im dunklen Hinterhof des Allbahauses oder laufen schnell in den "Mettmanner Hof". Inhaberin Dora Papadopulou ärgert sich darüber, dass viele Nutzer nicht einmal fragen, ob sie die Toilette benutzen dürfen. "Wir kommen uns oft vor wie im Bahnhof", sagt die Wirtin. Sie fordert eine öffentliche Bedürfnisanlage am Haltepunkt Mettmann-Zentrum. "Platz ist genug vorhanden", sagt sie. Beispielsweise auf dem kaum genutzten Fahrradplatz.

Andere Wirte in der Innenstadt stellen ebenfalls ihre Toiletten der Allgemeinheit zur Verfügung. Nicht immer ohne Murren. Denn sie müssen anfallende Wasser- und Reinigungskosten bezahlen.

(RP)
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