Mettmann Startschuss für Baugebiet Friedhofstraße

Mettmann · Die Stadtverwaltung übergab die Baugenehmigung an den Investor Paeschke. Tiefbau beginnt in vierzehn Tagen.

Die Firma Paeschke will in vierzehn Tagen mit dem Tiefbauarbeiten für das Neubaugebiet an der Friedhofstraße beginnen. Gestern überreichte Bürgermeister Bernd Günther die Baugenehmigung an Klaus Schuster, Prokurist der Firma Paeschke in Langenfeld.

 So soll ein Haus im Neubaugebiet an der Friedhofstraße in Mettmann aussehen. Die Nähe zur Innenstadt ist ein Standortvorteil des Wohnquartiers.

So soll ein Haus im Neubaugebiet an der Friedhofstraße in Mettmann aussehen. Die Nähe zur Innenstadt ist ein Standortvorteil des Wohnquartiers.

Foto: privat

Die Paeschke GmbH hat das 11000 Quadratmeter große Gelände von der evangelischen Kirchengemeinde gekauft und die Gebäude (Gemeindehaus, Kindergarten, zwei Wohnhäuser) abgerissen. Das alte Pfarrhaus (Düsseldorfer Straße 12), das unter Denkmalschutz steht, hat Paeschke erworben. "Wir werden es nach der Beendigung der Bauarbeiten sanieren und dann vermieten. Möglicherweise werden zwei Wohnungen eingerichtet oder eine Anwaltspraxis", sagt Klaus Schuster.

Der Bauträger will an der Friedhofstraße 47 Eigentumswohnungen und acht Einfamilienhäuser errichten. Auf vier Grundstücken können zusätzlich freistehende Einfamilienhäuser gebaut werden. Eine Hausforderung für die Architekten und die Statiker ist der Bau einer Tiefgarage an der Eichstraße mit 58 Plätzen. Paeschke beziffert das Investitions-Gesamtvolumen inklusive Tiefgarage auf 19 Millionen Euro.

Im Vorfeld hatte es einen Streit zwischen Bauträger Paeschke und dem Rheinischen Amt für Denkmalpflege in Sachen Neubaugebiet gegeben. Die Obere Denkmalbehörde in Brauweiler war der Auffassung, sie sei bei der Aufstellung des Bebauungsplanes für das Neubaugebiet Friedhofstraße nicht ausreichend gehört und beteiligt worden. Diese Kritik wies die Stadt zurück: "Wir haben die Denkmalbehörde im Bauleitplan-Verfahren dreimal angeschrieben", sagt Fachbereichsleiter Kurt-Werner Geschorec von der Stadtverwaltung. Es sei keine Antwort erfolgt. Beim Baugenehmigungsverfahren hingegen meldete das Denkmalamt in Brauweiler Bedenken an und forderte eine Nachbesserung. Die Firma Paeschke hätte sich stur stellen können, sagt Schuster. "Wir hatten einen rechtskräftigen Bebauungsplan."

"Wir haben uns geeinigt", sagt der Prokurist. Allerdings ging der Kompromiss zulasten der Wohnfläche. "Auf 460 Quadratmeter mussten wir verzichten", sagt Schuster. Das sind fünf bis sechs Wohnungen weniger als geplant. Die Denkmalbehörde war mit der Geschossigkeit von zwei Häusern unzufrieden. "Wir mussten umplanen und ein Geschoss streichen", sagt er. An der Eich- und an der Friedhofstraße gibt es jetzt kein Sattel-, sondern ein Flachdach.

Auch die Fassaden wurden in Teilen verändert. "Unsere Architekten hatten glatter und moderner geplant, jetzt müssen wir die Fassaden mehr gliedern", sagt Schuster. Hintergrund: Das Gesamtensemble des Neubaugebietes soll sich mehr als ursprünglich geplant in die vorhandene Bebauung einpassen.

Die Fläche liegt im Bereich der historischen Innenstadt und dort gilt die Denkmalbereichssatzung. Das bedeutet: Es dürfen nur neue Häuser gebaut werden, die in das historische Erscheinungsbild passen.

Unterm Strich habe die Umplanung der Firma Paeschke rund 500 000 Euro gekostet. Weniger Wohnungen, bedeutet geringerer Gewinn. "Wir sind dennoch froh, jetzt endlich bauen zu können", sagt Schuster.

(RP)
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