Erkrath Stangen an Fundstelle stören Besucher

Erkrath · Der Kreis will das Neandertal touristisch und ökologisch aufwerten. Der Masterplan dient als Orientierungshilfe.

Aufbauend auf den Masterplan Neandertal, der aufgrund einer Rücknahme des Förderantrages gescheitert ist, soll das Neandertal in den nächsten Jahren touristisch und ökologisch aufgewertet werden. Der Ausschuss für Umweltschutz, Landschaftspflge und Naherholung (ULAN) fasste gestern den mehrheitlichen Beschluss, 225 000 Euro für eine Planung und für Projekte zu entsperren.

Vorschläge, was im Tal verändert werden soll, gibt es bereits. Doch dies sind Überlegungen eines Workshops vom Januar. Was diese Verbesserungen und Veränderungen kosten und in welchem Zeitraum sie umgesetzt werden, hängt von der Feinplanung und vom Geld ab, das der Kreis, die Städte und die Stiftung Neanderthal Museum lockermachen.

Das Areal zwischen Parkplatz und Museum, so Planungsamtsleiter Dirk Haase, soll unter Einbeziehung der alten Gaststätte "Neanderhöhle" neu gestaltet werden. Ebenso soll der Spielplatz ein neues Gesicht bekommen. Dort denken sie Planer über Picknickplätze, öffentliche Toiletten und Unterstände nach.

Der Weg vom Bahnhof Hochdahl und von der Regiobahn soll besser ans Museum angebunden werden. Die Workshopteilnehmer denken an den Einsatz von Shuttlebussen und Taxen.

Seit Jahren beklagen sich Museumsbesucher über die fehlende Attraktivität der Fundstelle. Lediglich Markierungsstäbe signalisieren dem Besucher, wo einmal die Kleine Feldhofer Grotte stand, in deren Höhle das Skelett des Neandertalers lag. "Mit der Aufwertung der Fundstelle soll der Fund des Neandertalers nachvollzogen werden können und die im Kalkabbau zerstörte Höhle wieder emotional- und erlebbar erfasst werden", heißt es in der Vorlage.

Sogenannte Themenwege erleichtern künftig den Besuchern, das Tal aus "mehreren Blickwinkeln" neu zu entdecken. Dabei spielt das eiszeitliche Wildgehege eine große Rolle. Die Tiere sollen für die Besucher "sichtbarer und erlebbarer" werden. Heute ist die Auerochsenherde oft im Dickicht verschwunden. Ein Gutachten, das Möglichkeiten zur Attraktivierung des Wildgeheges auslotet, wird gegenwärtig erstellt", sagt Haase.

Unter den Workshopteilnehmern herrschte Einigkeit, dass das Infogebäude nicht separat neben dem Museum stehen soll, sondern in den Schalterdienst des Hauptgebäudes integriert werden soll. Zu einem späteren Zeitpunkt soll das Museum erweitert werden. Denn schon heute fehlt genügend Platz für die Sonderausstellung, auch bei Tagungen wird es im Neanderthal Museum eng. Schließlich steht noch das Gastronomie-Angebot auf dem Prüfstand.

(RP/rl)
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