Mettmann Stadtwerke: Städte bieten Kooperation an

Mettmann · Noch immer ist unklar, wann und mit wem die Mettmanner Stadtwerke gegründet werden. Das Bundeskartellamt hatte das von der Stadt Mettmann ausgeschriebene europaweite Vergabeverfahren für das Gas- und Stromnetz gestoppt.

Es kritisierte, dass die Suche nach einem Partner und der anschließenden Konzessionsvergabe nicht transparent und diskriminierungsfrei sei.

Die Stadt wollte ursprünglich gegen diese Entscheidung Beschwerde beim Oberverwaltungsgericht einlegen. Doch in der jüngsten Ratssitzung am Dienstag wurde eine juristische Auseinandersetzung ad acta gelegt. Vielmehr beschloss der Rat, dass "die Beschwerde gegen die Missbrauchsverfügung gegen das Bundeskartellamt zurückgenommen wird." Das lokale Vergabeverfahren soll aufgehoben und erneut europaweit ausgeschrieben werden.

"Denkbar ist, dass wir in einem getrennten Verfahren nach einem Strom- und einem Gasanbieter Ausschau halten", sagte Bürgermeister Bernd Günther unserer Zeitung. Rhenag und RWE liefern in Mettmann Gas und Strom. Die Bürgermeister der Städte Erkrath, Heiligenhaus, Monheim, Ratingen und Wülfrath hatten in einem Brief, der am Montag eingegangen war, den Rat gebeten, den Beschluss zur erneuten europaweiten Ausschreibung der strategischen Partnerschaft zu vertagen. Vielmehr boten sie der Stadt Mettmann Gespräche an.

Die Stadtwerke Ratingen und Monheim auf der einen sowie Erkrath, Heiligenhaus und Wülfrath auf der anderen Seite hatten sich in zwei Bietergemeinschaften an dem bisherigen Vergabeverfahren beteiligt. "Wir sehen in einer Zusammenarbeit zwischen den Kommunen im Kreis Mettmann wichtige und maßgebliche Vorteile sowohl kurzfristig für die Stadt Mettmann als auch mittel- und langfristig für die Energiewirtschaft im gesamten Kreisgebiet", heißt es in dem Brief.

Die fünf Städte machen der Stadt Mettmann das Angebot, in den Stadtwerkeverbund einzusteigen. Diese Chancen ließen sich nur realisieren, "wenn man sich zunächst außerhalb eines verengten Gedankenkorsetts eines vorgeplanten Vergabeverfahrens bewege". Nur losgelöst davon könnten die wechselseitigen Interessen auf Augenhöhe erarbeitet werden.

Alle Fraktionen im Rat machen Druck in Sachen Stadtwerke. Die Stadt hofft auf eine jährliche Einnahme von 750 000 Euro. Geld, das bislang im Haushalt fehlt. Ein Arbeitskreis soll jetzt das Gründungsverfahren auf den Weg bringen.

(cz)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort