Wülfrath Stadtwerke im Stromgeschäft ?

Wülfrath · Der Stadtrat entscheidet über die Beteiligung an der Neander-Energie GmbH. Zusammen mit Erkrath und Heiligenhaus sollen die Chancen geöffneter Energiemärkte genutzt werden.

Der Stadtrat hat in seiner heutigen Sitzung über die Gründung und den Betrieb einer Energiegesellschaft zu entscheiden. Im Beschlussvorschlag der Verwaltung heißt es, dass sich die Stadtwerke an der Neander-Energie GmbH beteiligen und vom Stammkapital 50.000 Euro übernehmen — vorausgesetzt, dass die Bedingungen dafür nach der Gemeindeordnung erfüllt sind.

Hintergrund: Die drei Stadtwerke aus Erkrath, Heiligenhaus und Wülfrath wollen eine gemeinsame Vertriebsgesellschaft für Strom mit dem Namen Neander-Energie gründen. Damit würden die Stadtwerke Wülfrath und Heiligenhaus erstmals ins Stromgeschäft einsteigen. Bislang ist RWE Grundversorger in den beiden Städten. Die Stadtwerke Erkrath beliefern ihre Kunden schon heute mit Strom und Gas, die anderen beiden Stadtwerke sind bislang nur im Gasvertrieb tätig. In Erkrath hat sich der Rat schon für die Gründung der Gesellschaft ausgesprochen.

Sitz in Wülfrath

Sitz der Neander-Energie GmbH soll Wülfrath sein. Als Verantwortliche sind die Geschäftsführer der drei Mutterunternehmen vorgesehen: Ulrich Siepe (Stadtwerke Wülfrath), Michael Scheidtmann (Stadtwerke Heiligenhaus) sowie Gregor Jeken (Stadtwerke Erkrath).

In der Begründung der Beschlussvorlage für den Wülfrather Stadtrat heißt es: Mit dem Öffnen der Energiemärkte seien zusätzliche Chancen, aber auch neue Herausforderungen auf die gesamte Energiewirtschaft zugekommen. Nicht nur der zusätzliche Wettbewerb, dem die Unternehmen der Energiewirtschaft ausgesetzt sind, sei zu bewältigen, sondern auch interne Abläufe werden mit zunehmender, sich verschärfender Regulierung komplexer und setzen verstärkt Spezialisierungen voraus, die insbesondere für kleinere Unternehmen Probleme bereiten.

Mit zunehmendem Wettbewerb seien Ergebnisse, wie sie in vergangenen Jahren erreicht wurden, alles andere als sicher. Neue bzw. zusätzliche Ertragspotenziale müssen erschlossen werden, um weiterhin erfolgreich bestehen zu können.

Neue Geschäftsfelder

Um verlorene Kunden wieder zu gewinnen bzw. neue Absätze generieren zu können, bedürfe es erheblicher Anstrengungen und finanzieller Mittel. Da es vor allem für kleinere Versorgungsunternehmen nicht einfach sei, neue Geschäftsfelder zu erschließen, bieten sich Kooperationen, die "auf Augenhöhe" gesucht werden sollten, mit anderen Versorgern aus der Region an. "Auch im Hinblick auf Risiken, die mit neuen Geschäften einhergehen, bieten Kooperationen Vorteile und erleichtern die Entscheidungsfindung."

Die neu zu gründende Gesellschaft soll Stromprodukte vorrangig in den Städten Heiligenhaus und Wülfrath sowie im Kreis Mettmann verkaufen. Die Vertriebsgesellschaft soll keine Vertriebsaktivitäten im Stadtgebiet Erkrath entfalten, da die Stadtwerke Erkrath GmbH im eigenen Stadtgebiet bereits Stromprodukte vertreiben.

(RP)
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