Mettmann Stadtwaldhaus: Kritik am Bürgermeister

Mettmann · SPD und Heimatvereinigung Aule Mettmanner verstehen nicht, warum das Haus geschlossen werden muss.

Die Proteste gegen die Schließung des Stadtwaldhauses halten an. Die Stadt hatte in einer nichtöffentlichen Ratssitzung auf der einen Seite den Vorschlag unterbreitet, den Pachtvertrag mit Peter Petkovic für ein halbes Jahr zu verlängern. Gleichzeitig aber darauf hingewiesen, dass das Stadtwaldhaus aus Sicherheitsmängeln eigentlich sofort geschlossen werden müsse.

Der Rat, so die Information unserer Zeitung, hatte zwar nicht beschlossen, das Stadtwaldhaus zum 31. Oktober zu schließen, sich aber den Bedenken der Verwaltung angeschlossen und aus Haftungsgründen einen Weiterbetrieb des städtischen Stadtwaldhauses nicht befürwortet. Peter Petkovic, der diese Nachricht aus dem Rat am Donnerstag erhalten hatte, fragte am selben Tag bei Bürgermeister Bernd Günther nach, ob er in der Wohnung des Stadtwaldhauses bleiben dürfe. Auch dies wurde ihm mit dem Hinweis auf Sicherheitsmängel im Haus verwehrt. Petkovic muss bis zum 31. Oktober das Stadtwaldhaus "besenrein" an die Verwaltung übergeben.

Die SPD-Fraktion hat nun für den nächsten Bauausschuss am 20. November einen Antrag an Bürgermeister Bernd Günther formuliert. Der Bürgermeister soll den Widerspruch zwischen der ursprünglich von ihm geplanten (sechsmonatigen) Weiternutzung und der jetzt mit Sicherheitsmängeln begründeten sofortigen Schließung von (Gastronomie und Wohnung) des Stadtwaldhauses erklären und sein weiteres Vorgehen darstellen, heißt es da. SPD-Fraktionsvorsitzender Berthold Becker ist verwundert: "Haben sich die Sicherheitsrisiken von einem auf den anderen Tag so verschlechtert, dass nicht einmal die vom Rat gewünschte weitere Nutzung der Wohnung möglich wird?" Und: Wird vom Bürgermeister alternativ das vor Jahren verfolgte Ziel der Aufgabe des Stadtwaldhauses noch weiterverfolgt? Sprich: Mit Erlös aus dem Verkauf das Stadtsäckel aufbessern.

Es sei nicht nachvollziehbar und widersprüchlich, weshalb sich, "nachdem das Stadtwaldhaus trotz bekannter baulicher Mängel bis heute betrieben werden konnte und durfte, auf einmal die Sicherheitsmängel als so gravierend darstellen, dass ein Weiterbetrieb untersagt werden muss". Stimme das, wäre aus Sicherheitsgründen eine schon frühere Schließung des Hauses notwendig gewesen, meint Becker. Auch die Räumungsanordnung des Bürgermeisters für die Wohnung sei vom Rat nicht gewollt und sei nicht vom Rat entschieden worden. Die Heimatvereinigung "Aule Mettmanner" fragt nach, warum das Haus nicht mit städtischen Mitteln saniert werden konnte, um die Sicherheitsrisiken auszuschließen. Auch verstehen die Aulen nicht, warum noch kein neuer Gastronomiepächter gefunden sei. Es gebe mehrere potenzielle Interessenten, so Bürgermeister Bernd Günther, gegenüber unserer Zeitung. Er wolle bereits in der Dezember-Sitzung im Rat Konkretes mitteilen. Die Aulen befürchten, dass das Stadtwaldhaus mehrere Monate leersteht. Die Folge: Es werde nicht beheizt und verfalle nach und nach. "Wenn nicht schnell ein neuer Investor das Haus saniert, wird das Stadtwaldhaus Geschichte werden", sagt der frühere Stadtdirektor Horst Masanek.

(RP)
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